In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts kam nach Aufhebung der Leibeigenschaft der Bauern das ländliche Vereinswesen allmählich zur Geltung. Man erkannte die Kraft gemeinsamen Handels und in vertrauensvollem Miteinander schlossen sich die Dorfbewohner in Vereinen zusammen, die an der Entwicklung des Heimatortes maßgeblichen Anteil hatten.
Wer wissen möchte, welche Vereine in Batzenhofen beheimatet sind, der wirft am besten einen Blick auf den Maibaum mit seinen Schildern. Ein "reinrassiger" Batzenhofener Verein ist allerdings nur die Freiwillige Feuerwehr. Alle anderen Vereine rekrutieren ihre Mitglieder auch aus den anderen Gemeinden, die der Pfarrei Batzenhofen angehören: Edenbergen, Rettenbergen, Gailenbach und Peterhof. Im CSC sind auch Mitglieder aus dem benachbarten Hirblingen.

Centraler Sportclub
Schon von 1929 bis 1933 bestand im Dorf eine Art Sportverein. Am 27. Juni 1948 erfolgte die Neugründung des CSC Batzenhofen-Hirblingen und Umgebung. 1961 konnte eine neue Sportplatzanlage eingeweiht werden., die 1967 mit Flutlicht ausgestattet wurde. Es folgten die Anlage von Tennisplätzen und der Neubau eines Sportheims. Heute bietet der Verein neben Fußball und Tennis ein breitgefächertes Angebot, das von Trendsportarten wie Nordic Walking bis zur guten alten Gymnastik reicht.
Vorstand: Peter Schönfelder, Ludwig-Hermann-Str. 77 a, Gersthofen   E-Mail

Freiwillige Feuerwehr
Die "Freiwillige Feuerwehr" wurde am 8. Juli 1875 gegründet. Zwölf Kommandanten führten seitdem die Ortswehr: Georg Welzhofer, Peter Reiter, Mathäus Langenmayer, Anton Schaflitzel, Josef Reiter, Josef Baindl, Georg Birzle, Georg Kugelmann, Rudolf Dirr, Karl Ehinger, Thomas Janetschek und zur Zeit Sven Lorenz. Das Amt des Vorstandes bekleideten seit 1898 die jeweiligen Bürgermeister, ab 1966 Josef Schuler, danach Wolfgang Knoll, Stefan Langer und aktuell Daniel Sieve. Ehrenkommandant wurde 1950 Georg Birzle, 1966 Georg Kugelmann, dann August Kraus. Derzeitiger Ehrenvorstand ist Josef Schuler. In der über 140-jährigen Vereinsgeschichte gab es im Dorf gottlob nur etwa zehn größere Brände. Das heißt aber nicht, die Wehr hätte nichts zu tun! Neben zahlreichen Einsätzen in technischer Hilfeleistung ist die Feuerwehr ein Stück Dorfkultur und sorgt mit einer breiten Palette von Aktivitäten dafür, daß dies auch so bleibt.
Vorstand: Daniel Sieve, Lärchenweg 1  
Katholischer Frauenbund
Der katholische Frauenbund wurde 1972 unter Pater Dominikus Kirchmair ins Leben gerufen. Neben regelmäßigen Treffen werden beispielsweise Krankenbesuche organisiert. Oster- und Adventsbazar kommen regelmäßig der Kirche zugute. Das Binden der Girlanden und des Kranzes für den Maibaum ist seit langem Ehrensache.
Vorstand: Karin Zedelmeier, Traminer Str. 2   E-Mail

Orgelfreunde St. Martin
Die "Orgelfreunde St. Martin" sind der jüngste der hier vorgestellten Vereine. Von 14 Gründungsmitgliedern am 25. Juli 2008 ins Leben gerufen, widmen sie sich Pflege und Erhalt der kirchlichen Orgelmusik in St. Martin, Batzenhofen.
Vorrangiges Vereinsziel war es, durch Mitgliederbeiträge, Spenden und Aktionen mitzuhelfen, die finanziellen Mittel bereitzustellen, welche benötigt wurden, um das alte, marode Instrument durch eine "neue" Pfeifenorgel zu ersetzen. Mit dem Aufbau wurde Mitte Juli 2019 von Orgelbau Wech, Buchloe begonnen. Der feierliche Segnungsgottesdienst fand im Oktober statt.
Seit dem Abschluß des Projekts unterstützt der Verein die Renovierung der holzsichtigen Einrichtung der Pfarrkirche St. Martin und beteiligt sich an den Kosten für die Organisten.
Beitreten können alle Personen ab 18 Jahren. Eine Beitrittserklärung steht auf der Homepage zum Download bereit. Auch die Vereinssatzung kann dort eingesehen werden.
Vorstand: Franz X. Köhler, Frankenstr. 10   E-Mail

Musikverein
Musische junge Leute fanden bei der "Blaskapelle Batzenhofen" - gegründet am 15. November 1956 - ein edles Betätigungsfeld. Der am 6. September 1959 auf Anregung des Veteranen- und Soldatenvereins gegründete "Musikverein" ist Mitglied des "Schwäbischen Musikverbandes". Er förderte unter seinem ersten Vorsitzenden, Bürgermeister Schuster, Edenbergen, die Kapelle und ist besonders auf die Heranbildung junger Nachwuchskräfte bedacht. Die Nachfolge des verstorbenen ersten Vorstandes trat im Juli 1969 erster Bürgermeister Distl, Batzenhofen, an.
Vorstand: Martin Ehinger, Sebastianstr. 3   E-Mail

Obst- und Gartenbauverien
Ein schon 1909 von Georg Kugelmann gegründeter Obstbauverein, der als "Obst- und Gartenbauverein" 1945 zu neuem Leben erweckt wurde, entfaltete unter seinem langjährigen Vorstand Hw. Pfarrer Anton Meister eine rege Tätigkeit. Seit 1958 besitzt der gemeinnützige Verein ein Most- bzw. Preßhaus, das 1963 mit einer damals hochmodernen elektrohydraulischen Obstpresse ausgestattet, eine rationelle Obstverwertung ermöglicht. Wiederholt veranstaltete fachliche Vortragsabende gaben manch gute Anregung zur Dorfverschönerung. Aktuelle Aktivitäten des Vereins sind neben der Fruchtpressung beispielsweise Baumschnittkurse, die Gestaltung des Pflanztrogs am Maibaum, Erntedank-Schmuck der Pfarrkirche und Erntedankfeier in der Mehrzweckhalle, Waldweihnacht mit Kinderbescherung.
Vorstand: Michael Englisch, Weidenlohestr. 13

Soldaten- und Kameradschaftsverein
Der am 21. April 1907 gegründete "Veteranen- und Soldatenverein" wurde 1954 von Oberforstwart Kuchenbauer und Mühlenbesitzer Schaflitzel neu belebt. Seine Hauptaufgabe ist die Kameradschaftspflege und die Ehrung gefallener und verstorbener Kameraden. Der Verein besitzt eine Salutkanone, die beim Volkstrauertag regelmäßig eingesetzt wird, auch in den Nachbargemeinden und der Stadt Gersthofen. Weitere Aktivitäten sind die Teilnahmen an diversen Krieger-, Soldaten- und Männerwallfahrten, wobei jeweils die Fahnenabordnung zum Einsatz kommt.
Vorstand: Wolfgang Knoll, Herdweg 9   E-Mail
VDK Ortsverband
Die Gründung des "VdK-Ortsverbandes Batzenhofen" fällt in das Jahr 1947. Ihm gehörten in den 70er Jahren noch rund 50 Mitglieder aus den Gemeinden Batzenhofen, Hirblingen, Edenbergen und Rettenbergen an. Richard Kraus war damals erster Vorsitzender.
Vorstand: Christian Miller, Ludwig-Hermann-Str. 55, Gersthofen   E-Mail
Neben den oben aufgeführten Vereinen, die alle mehr oder minder aktiv und mitgliedstark sind, gibt es einige weitere Verbände und Organisationen, die erwähnenswert sind:

Laurentiusaltar
Der älteste "Verein" am Ort ist die am 21. Oktober 1725 gegründete Laurentiusbruderschaft. Es handelt sich um eine religiöse Männergemeinschaft, die den Heiligen Laurentius besonders verehrt und das Los der Verstorbenen durch fürbittende Gebete erleichtern möchte. Die Bruderschaft besteht noch, sichtbare Aktivitäten finden jedoch nicht mehr statt.
In eine ähnliche Kategorie fällt der 1930 von Landwirt Josef Reiter gegründete Katholische Burschenverein. Hier ist noch eine Vereinsfahne vorhanden, die hin und wieder von der Feuerwehr benutzt wird, wenn zwei Feuerwehrfeste am selben Tag durch zwei Gruppen besucht werden müssen.
Marienaltar
Die Marianische Männerkongregation wurde unter Pater Dominikus Kirchmair während einer von Diakon Horst Plamper organisierten Romfahrt gegründet. Der einmal pro Monat stattfindende Konvent ist neuerdings wieder zunehmend gut besucht, seit aus der Männerkongregation eine Gemeinschaft wurde, in der zunehmend auch Frauen vertreten sind.
Vorstand: Franz X. Köhler, Frankenstr. 10   E-Mail

Handels- und Gewerbebank
Bis vor einigen Jahren waren auf dieser Maibaumtafel allein die gekreuzten Pferdchen der Raiffeiseggenossenschaft zu sehen. Dann wurde aus Raiffeisen die Handels- und Gewerbebank. Schließlich wurde die Bank geschlossen, nur ein Geldautomat existiert als traurige Reminiszenz an bessere Zeiten: Die Raiffeisenkasse Batzenhofen wurde am 18. November 1911 durch Lehrer Ignaz Müller ins Leben gerufen. Erste Vorsitzende waren seither Josef Baindl, Georg Kugelmann und ab 1941 Michael Abbt. Die Genossenschaft eröffnete 1959 ein eigenes Lagerhaus, in dem u. a. Kunstdünger, Kraftfutter und Baustoffe erhältlich waren. 1969 ging ein modernes neues Bankgebäude in Betrieb. Der Jahresumsatz in den 70er Jahren von rund 6,5 Millionen DM verdeutlicht die große wirtschaftliche Bedeutung der Raiffeisenkasse für Batzenhofen und Umgebung. Das Lagerhaus wurde jedoch längst abgebrochen, Schicksal der Bank siehe oben.

Landwirtschaft
Bäuerliche Interessen über Batzenhofen hinaus werden seit 1926 weitgehend von der Milchabgabe-Genossenschaft vertreten. Bei der Erbauung einer vereinseigenen Milchsammelstelle im Jahr 1967 tat sich bäuerlicher Gemeinsinn kund. Auch hier haben sich die Zeiten geändert: Die Milchsammelstelle wurde geschlossen und beherbergt jetzt die Werkstatt von Motorrad Eckl.
Das Jagdrecht auf den bäuerlichen Ländereien und die hierfür zu begleichende Pacht werden durch die Jagdgenossenschaft geregelt. Außerdem sind Batzenhofens Landwirte im Bayer. Bauernverband organisiert.
Vorstand: Karl Abbt, Sebastianster. 1
Ortsbäurin: Cornelia Abbt, Sebastianstr. 1 E-Mail
Doch auch hier ist die Aufzählung noch nicht zu Ende. Die Festschrift "1000 Jahre Batzenhofen" aus dem Jahre 1969 erwähnt außerdem:
Nach mehreren Ausbildungskursen für "Erste Hilfe" konnte am 13. August 1965 gelegentlich einer Sanitäter-Abschlußprüfung der Sanitätskolonne Gersthofen des BRK unter Kolonnenarzt Dr. Gerlach ein BRK-Sanitätszug Batzenhofen aufgestellt werden. Im damaligen Hause Nr. 36 (Striebel) wurde eine "BRK-Unfall- Hilfsstation" eingerichtet.
Die Interessen der wiederholt durch Hochwasser geschädigten Bauern vertritt seit 1955 der Wasserverband für die Schmutterregulierung im Landkreis Augsburg unter seinem Vorstand Sebastian Schaflitzel sen. und dem für den Ortsbereich von Batzenhofen zuständigen Vorstand Josef Reiter. Die Regulierungsarbeiten in der Batzenhofener Flur wurden um 1970 abgeschlossen. Zwischenzeitlich erfolgten einige halbherzige Renaturierungsversuche. Immerhin blieb die Schmuttergemeinde Batzenhofen von den verheerenden Hochwassern der letzten Jahre gänzlich verschont.
Die vom Flurbereinigungsamt Krumbach seit 1965 vorangetriebene große Flurbereinigung (Zusammenlegung von Grundstücken, Anlage von Feldwegen u. a.) wurde von der Teilnehmergemeinschaft Flurbereinigung Batzenhofen unter ihrem Vorstand Hubert Rampp unterstützt.
Für das Frischwasser im Ort zeichnet der Zweckverband zur Wasserversorgung der Katharinaberggruppe verantwortlich. Die gesamten Anlagen (Brunnen, Pumpenhaus, Hochbehälter und das gesamte Rohrnetz) wurden neu erstellt und 1966 in Betrieb genommen. Bis dahin hatte fast jedes Anwesen seine eigene, manchmal sehr fragliche Wasserversorgung. Vom Zweckverband versorgt werden die Gemeinden Batzenhofen, Gablingens Ortsteil Holzhausen, Rettenbergen und der Weiler Peterhof.
Damit auch die Abwasserprobleme der Zukunft bewältigt werden können, ist die Gemeinde Batzenhofen 1967 dem Abwasserverband mittlere Schmuttertalgruppe beigetreten. Die Baumaßnahmen für das Kanalnetz erfolgten 1970. Im Osten von Batzenhofen wurde eine große Kläranlage errichtet, die zwischenzeitlich mehrfach erweitert und modernisiert wurde.
Der Inneren Mission in Augsburg unterstand das 1928 in Batzenhofen eingerichtete evangelische Altenheim "Sonnenhof", eine soziale Einrichtung ersten Ranges, die leider im Herbst 2007 aufgelöst wurde. Die Insassen wurden, soweit sie sich die damit verbundenen Mehrkosten leisten konnten, ins Paul-Gerhardt-Haus nach Gersthofen umgesiedelt. Das ursprüngliche Gebäude an der südlichen Anhöhe des Dorfes war früher wahrscheinlich Wohnsitz der adeligen "Pazzenhofer", die hier auf ihrer Burg als bischöfliche "milites" wiederholt Urkunden ausfertigten. Später diente dieses - als Schloß ausgebaut - den Stiftsdamen von St. Stephan als geschätzter Sommersitz. Danach wurde ein Brauhaus gebaut (1907 aufgehoben) und später eine Schankwirtschaft eingerichtet, die bis 1924 bestand. Im Jahre 1925 völlig umgebaut, diente das Haus bis 1928 als Kindererholungsheim und nach Erstellung eines Erweiterungsbaues in den Jahren 1946 bis 1949 gewährte es laufend 80 bis 105 betagten Menschen einen geruhsamen Lebensabend. Danach beherberge das Heim zunehmend pflegebedürftige Senioren und war dank seines guten Preis-Leistungsverhältnisses sehr gefragt. Aufgrund überzogener neuer Gesetzgebung, die zu hohen Investitionen u.a. für zusätzliche Naßzellen zwingen würde (die jedoch von den Pflegebedürftigen ohnehin nicht genutzt werden könnten!), mußte das Traditionsgebäude im September 2007 seine Pforten schließen.
 
Adressen der Vereinsvorsitzenden siehe Homepage der Stadt Gersthofen