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Blasmusik hat in Batzenhofen eine lange Tradition. Aus diversen alten Bildern und Fotos geht hervor, daß in der Pfarrei Batzenhofen, der auch die Nachbarorte Edenbergen und Rettenbergen angehören, bereits um die Jahrhundertwende eine Blaskapelle vorhanden war. Einen Verein im heutigen Sinne gab es damals allerdings noch nicht. Vielmehr bestand die damalige Blaskapelle aus einem losen Zusammenschluß von Musikern, Musikfreunden und Gönnern, die sich nach und nach immer mehr als feste Institution etablierten. Der Gründungszeitpunkt der Blaskapelle Batzenhofen wurde anhand dieser Fakten auf das Jahr 1906 datiert. Die Kapelle bestand damals aus etwa 20 Musikern. Der 1. Weltkrieg (1914 - 1918) hinterließ in der Kapelle nachhaltige Spuren. Es fehlte an Nachwuchs, um die entstandenen Lücken aufzufüllen, öffentliche Auftritte wurden daher zusehends schwieriger. Im Jahre 1921 bestand die Blaskapelle nur noch aus 12 Musikern , die Aktivitäten bewegten sich zunehmend auf privater Basis. Der 2. Weltkrieg (1939 - 1945) fügte der Blaskapelle erneut Verluste zu. Als nach Kriegsende das Vereinsleben des Dorfes langsam wieder neu erwachte, fanden sich allerdings schnell auch wieder Idealisten, die sich der Volks- und Blasmusik zuwandten. Die zunächst auf Privatinitiative gegründete Musikgemeinschaft fand Zuspruch bei der Öffentlichkeit; diese positive Entwicklung erlaubte es, das Musikgeschehen aufs Neue auf breite Vereinsbasis zu stellen. Die aktiven Musiker erwogen daher 1956 auf Anregung des damaligen Batzenhofener Bürgermeisters August Kraus die erneute Gründung einer "offiziellen" Blaskapelle. Diese bestand damals aus nur 17 aktiven Mitgliedern. Der spätere 2. Vorstand Karl Geisenberger war in den Jahren 1958 und 1959 mit seinen Werbemaßnahmen jedoch so erfolgreich, daß am 6.9.1959, also etwa 50 Jahre nach Erstgründung der Blaskapelle, ein Musikverein gegründet werden konnte. Als 1. Vorstand wurde Max Schuster und als 2. Vorstand Karl Geisenberger gewählt. Zielstrebige Vereinsarbeit ließ die Kapelle anwachsen. Als 1981 das 75jährige Gründungsjubiläum gefeiert wurde, waren 35 aktive Mitglieder beteiligt. Natürlich gab es auch attraktive Festdamen. Daß auch die Bevölkerung an ihrer Kapelle Anteil nahm, zeigte die stolze Zahl von 198 Mitgliedern. Im Jahr 1962 wurde die Kapelle mit Trachtenkleidung ausgerüstet, 1977 erhielt der Verein die Erlaubnis, das ehemalige Feuerwehrhaus zum Vereinsheim umzugestalten. Nach 4 ½ monatiger Arbeit konnte das neue Vereinsheim am 4. September eingeweiht werden. Das alte Schulhaus hatte als Probenraum und provisorisches Vereinsheim damit ausgedient. Ende 1977 erfolgte die Eintragung als gemeinnütziger Verein. Die Eingemeindung des Einzugsgebiets Batzenhofen - Edenbergen - Rettenbergen nach Gersthofen am 1.1.1978 tat dem Vereinsleben keinen Abbruch - im Gegenteil: Die Stadt unterstützt den Verein bei der Kameradschaftspflege zu den Südtiroler Schützenkompanien in Tramin, die bereits seit 1970 besteht und Aldain. Was schon vor 100 Jahren galt, hat noch heute Bestand: Musikalische Menschen, ob jung oder alt, männlich oder weiblich, finden bei der "Blaskapelle Batzenhofen" ein reiches Betätigungsfeld. Nach einem Generationswechsel, der zu einem kurzen "Durchhänger" führte, hat sich der Verein in den letzten Jahren neu formiert, die traditionellen Werte werden weiter gepflegt. Den Vorsitz des Musikvereins hatte von der Gründung bis zu seinem Tod im Jahre 1969 Bürgermeister Schuster aus Edenbergen. Die Nachfolge trat im Juli 1969 der damals in Batzenhofen amtierende Bürgermeister Distl an, es folgten Erich Bock und Heinz Haferland. Daß der Musikverein mit der Zeit geht, beweist die Tatsache daß nach weiteren Wechseln in der Vorstandschaft mit Barbara Lorenz eine Frau den Vorsitz hatte. Aktueller 1. Vorsitzender ist Martin Ehinger, Sebastianstr. 3 E-Mail |