Brauchtum im Jahreslauf 2

Mai bis Oktober

1. Mai
Ende der 50er Jahre wurde in Batzenhofen der letzte Maibaum aufgestellt. Dann schlief dieser Brauch ein, bis 1978 die Anwohner des Kirchbergs am Vorabend des 1. Mai in einer Nacht- und Nebelaktion auf Drängen des damals 11-jährigen Peter Kugelmann einen immerhin 21 m hohen Baum aufstellten. Da der Kirchberg zu den exponiertesten Stellen des Dorfes gehört, der Baum also von überall zu sehen war, setzte am Nachmittag des 1. Mai eine regelrechte Wallfahrt zum Baum ein. Die Garage der Köhlers wurde daraufhin kurzerhand zum Bierzelt umfunktioniert und eine spontane Maibaumfeier abgehalten. Unter den Gästen befand sich auch der damalige Feuerwehrkommandant Rudi Dirr, der sich auf Drängen der Anwesenden bereit erklärte, künftig mit seinen Mannen wieder für einen Maibaum zu sorgen. Dadurch gehören seit 1979 Maibaum und Maibaumfeier wieder zum traditionellen Brauchtum in Batzenhofen. Der Baum wird von der Feuerwehr geholt, hergerichtet und aufgestellt, Kranz und Girlanden bindet traditionsgemäß der Frauenbund. Zusätzliche freiwillige Helfer sind immer willkommen und meist auch anwesend. Die Maibaumfeier findet im Feuerwehrhaus statt. Leider wird der Brauch der "Freinacht" von immer Jüngeren ausgeführt und die Streiche immer derber, Sachbeschädigung inbegriffen. Hier sind eindeutig jene Eltern gefordert, welche antiautoritäre Erziehung mit Gleichgültigkeit verwechseln. Daher sterben dann Bräuche wie das Anfertigen der Maienpfeifen aus, die früher vom Vater an den Sohn weitergegeben wurden. Ihre Zeit ist noch immer das wertvollste, das Eltern ihren Kindern schenken können. Wenn frischer Saft in die Zweige schießt, läßt sich z. B. bei Weiden oder Eschen nach behutsamem Klopfen mit dem Messerrücken die Rinde als Röhrchen am Stück abziehen. Vorher wird noch das Luftloch ausgeschnitten. Der Zweig wird in ein kurzes und ein langes Stück geteilt. Das kurze wird zum Mundstück abgeflacht, das lange dient als Kolben zum Einstellen der Tonhöhe. Neben solchem recht profanen Brauchtum wurde in den 70er Jahren die früher in Batzenhofen traditionelle Fußwallfahrt nach Maria Loreto auf den Kobel wiederbelebt. Auch hier war es wieder Pater Dominikus Kirchmaier, der diesen auf einem alten Pestgelübde beruhenden Brauch ausgrub und mit neuem Leben füllte. Erstaunlicherweise sind die besten Gäste der Maibaumfeier oftmals auch die treuesten Pilger, obwohl bereits morgens um 6:00 Uhr abmarschiert wird. Andere sind Mitglied im Musikverein, der traditionsgemäß ebenfalls ab 6:00 Uhr den Mai mit dem Weckruf "Der Mai ist gekommen" begrüßt. Entweder man beteiligt sich aktiv am Leben seiner Gemeinde - oder eben nicht.
3. Mai - Kreuzauffindung
Das Fest der Kreuzauffindung gerät zusehends in Vergessenheit. An diesem Tag beginnt der "Wettersegen", der in Batzenhofen manchmal noch in der alten Form gebetet wird: "Vor Blitz, Hagel und Ungewitter" (A.: bewahre uns, Herr Jesus Christus)"! ... Meist wird jedoch die neue Form verwendet: "Gott, der allmächtige Vater, segne euch und schenke euch gedeihliches Wetter; er halte Blitz, Hagel und jedes Unheil von euch fern (A.: Amen.) Er segne die Felder, die Gärten und den Wald und schenke euch die Früchte der Erde. (A.: Amen.) Er begleite eure Arbeit, damit ihr in Dankbarkeit und Freude gebraucht, was durch die Kräfte der Natur und die Mühe des Menschen gewachsen ist. (A.: Amen.) Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der heilige Geist. (A.: Amen.) Wieso beginnt der Wettersegen am Tag der Kreuzauffindung? Weil er mit der Kreuzpartikel ausgeführt wird. Auch Batzenhofen besitzt zwei winzige Holzsplitter, mit haarfeinem Silberdraht zu Kreuzesform zusammengebunden und in einem monstranzartigen Halter aufbewahrt, die vom Kreuz des Erlösers stammen sollen.
12. bis 15. Mai - Eisheilige
Pankrazi, Servazi und Bonifazi, des sind a paar Bazi und am Schluß da fehlt nie die kalte Sophie. Empfindliche Blumen wie Geranien oder Gemüse wie Bohnen, Gurken oder Tomaten werden traditionsgemäß erst nach den "Eisheiligen" ins Freie gepflanzt, denn: "Pflanzsch mi im April, komm i wann i will, pflanzsch mi im Mai, komm i glei!"
Muttertag
Der Muttertag ist noch relativ jung und stammt, wie so vieles neue "Brauchtum", aus dem "Land der unbegrenzten Möglichkeiten". Im Jahre 1922 begann der "Verbund Deutscher Blumengeschäftsinhaber" die Idee zu importieren und Kindern wie Vätern ein schlechtes Gewissen einzureden mit Slogans wie "Ehret die Mutter" und "Laßt Blumen sprechen". Bald erkannte man, daß man die eigenen Interessen nicht zu sehr herauskehren dürfe. Der Muttertag wurde daher politisiert und insbesondere von den Nationalsozialisten propagiert, deren Rudolf Heß das "Ehrenkreuz der Deutschen Mutter" schuf und an Millionen von Frauen verlieh. Trotz seiner NS-Vergangenheit erlebte der Muttertag nach dem Krieg eine zweite Blüte. Mit diesem Stichwort sind wir wieder beim wahren Grund für diesen Brauch angelangt. Doch trotz dieser leicht durchschaubaren Kommerzialisierung konnte sich der Muttertag bis auf den heutigen Tag halten, während sich die Idee des Vatertags "Schenkt Krawatten", sehr zum Verdruß der Herrenausstatter, nie so recht durchsetzen konnte.
Bittgänge
Früher fanden in den Tagen vor Christi Himmelfahrt am Morgen Bittgänge in die Nachbarorte Hirblingen, Rettenbergen und Gablingen statt, wobei insbesondere letztgenannter bei uns Kindern beliebt war, weil man bei Teilnahme ganz legal zu spät zur Schule kommen durfte. Heute kommen die Gablinger abends nach Batzenhofen und die Batzenhofener gehen, ebenfalls abends, nach Hirblingen und Rettenbergen. Bei den Bittgängen ist es Brauch, das folgende, von H. H. Pfr. Meister eingeführte (viele sagen gedichtete) Wettersegengebet zu verwenden:
Blick, o Herr, mit Wohlgefallen
auf die Flur, die wir durchwallen.
Unser Herz erweitert sich,
denn es fühlt als Vater Dich.
Deine milde Hand gibt Segen,
gibt uns Sonnenschein und Regen.
Laß mit Frucht den Baum sich schmücken,
reich an Korn den Halm sich bücken,
an der Rebe Trauben glüh'n,
Wiesen für die Herden blüh'n.
Überall auf unsern Wegen
walte väterlich Dein Segen!
Schone, Vater, im Gewitter,
schone, wenn wir flehend zittern.
Ruf in der Gewitternacht
mit der Stimme Deiner Macht
uns zurück von bösen Wegen;
auch Dein Donner bringe Segen!
Christi Himmelfahrt
Am 40. Tag nach Ostern feiert die Kirche Christi Himmelfahrt. Nach der Messe findet der "Große Flurumgang" statt, der die Bittgänge abschließt. Dieser führt über Gailenbach und Edenbergen nach Batzenhofen zurück. Typische Haltepunkte sind, je nach Route, die wetterabhängig gewählt wird, das "Lutzenkreuz", die Marienkapelle nach Gailenbach, die Kapelle in Edenbergen, die Mariahilf-Kapelle nach Edenbergen und das "Gorikreuz". Daß den Gläubigen hierbei zunehmend feiernde Väter (meist jedoch ohne Krawatte, siehe oben) begegnen, sei nur am Rande erwähnt. Ebenso fällt auf, daß die Zahl der Teilnehmer kontinuierlich abnimmt. Ein Ex-Landwirt, vom Verfasser darauf angesprochen, erklärte: "Weißt du, ein Sack Kunstdünger wirkt halt viel direkter, als ein Vaterunser".
Pfingstsonntag
"Pentecost" - in diesem englischen Wort für Pfingsten ist noch der Wortstamm penta = fünf erkennbar und 50 Tage nach Ostern wird dieses Fest begangen. An Pfingsten wird das Herabkommen des heiligen Geistes auf die Apostel gefeiert. Im 2. Kapitel der Apostelgeschichte lesen wir "1 Und als der Tag des Pfingstfestes erfüllt war, waren sie alle an einem Ort beisammen. 2 Und plötzlich geschah aus dem Himmel ein Brausen, als führe ein gewaltiger Wind daher, und erfüllte das ganze Haus, wo sie saßen. 3 Und es erschienen ihnen zerteilte Zungen wie von Feuer, und sie setzten sich auf jeden einzelnen von ihnen. 4 Und sie wurden alle mit Heiligem Geist erfüllt und fingen an, in anderen Sprachen zu reden, wie der Geist ihnen gab auszusprechen." Diese Text legt nahe, daß das Pfingstfest keine "Erfindung" der Christen ist, sondern bereits von den Juden gefeiert wurde. So, wie Ostern auf das jüdische Pessach zurückgeht, entspricht Pfingsten dem jüdischen Schawuot. Und wie an Ostern, wird auch an Pfingsten das Taufwasser geweiht. Schawuot ist das jüdische Fest der Offenbarung, bei der die Tora, die zehn Gebote, gegeben wurden. So, wie die Israeliten in der Wüste am Berg Sinai die zehn Gebote empfingen, empfingen die Apostel die Offenbarung des heiligen Geistes. Schawuot ist ein Wallfahrtsfest, dies erklärt die Anwesenheit der vielen Fremden in Jerusalem, von denen die Apostelgeschichte berichtet: "5 Es wohnten aber in Jerusalem Juden, gottesfürchtige Männer, von jeder Nation unter dem Himmel. 6 Als aber dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt, weil jeder einzelne sie in seiner eigenen Mundart reden hörte. 7 Sie entsetzten sich aber alle und wunderten sich und sagten: Siehe, sind nicht alle diese, die da reden, Galiläer? 8 Und wie hören wir sie, ein jeder in unserer eigenen Mundart, in der wir geboren sind: 9 Parther und Meder und Elamiter und die Bewohner von Mesopotamien und von Judäa und Kappadozien, Pontus und Asien 10 und Phrygien und Pamphylien, Ägypten und den Gegenden von Libyen gegen Kyrene hin und die [hier] weilenden Römer, sowohl Juden als Proselyten, 11 Kreter und Araber - [wie] hören wir sie von den großen Taten Gottes in unseren Sprachen reden? 12 Sie entsetzten sich aber alle und waren in Verlegenheit und sagten einer zum anderen: Was mag dies wohl sein? 13 Andere aber sagten spottend: Sie sind voll süßen Weines." Ein kleiner Brauch zum Schluß: Wer am Pfingstsonntag als Letzter aufsteht, ist bei uns der "Pfingstochs", so bekommt der Langschläfer vom Palmsonntag, der "Palmesel", durch frühes Aufstehen eine Chance zur "Rache".
Pfingstmontag
Der Pfingstmontag stand ja schon einmal zur Disposition, um die Pflegeversicherung zu finanzieren. Glücklicherweise wurde damals anders entschieden, denn sonst wäre der Brauch des "Wasservogels", der am Pfingstmontag durch Batzenhofen zieht, wohl ausgestorben: Jugendliche, die meisten von ihnen Ministranten, tragen mit bunten Stoffbändern geschmückte Birken. Einer, der "Staudenmockel", ist mit einem Rock aus blühenden Ginsterzweigen bekleidet und trägt zur "Bewaffnung" eine lange Stange. Dieser wird von den Kindern geneckt und bekommt in manchen Häusern einen Wasserguß ab, wenn der Spruch vorgetragen wird: "Wir bringen, wir bringen den Wasservogel. Wir wissen nicht, wo er hergeflogen. Er ist geflogen wohl über das Meer, da machen die Fische das Wasser so trüb, so trüb bis auf den Boden. Da meinen die Mädchen wie sollen sie loben. Wir loben sie nicht ...". Die Burschen mit den Birken gehen dabei im Kreis um den in der Mitte stehenden Staudenmockel. Zum Schluß kommt die Bitte um die Gaben: "Säck voll Taler is no net gnua, Hafaschmalz ghört o dazua, Hafaschmalz is no net gnua, Krätzaoi ghört o dazua, Krätzaoi is no net gnua, Geldbeutel voll Geld ghört o dazua. Buaba, Buaba jetzt isch gnua, schlag mer alle Türe zua." dabei werden die Birken auf den Boden aufgestampft. Nun gibt es etwas Geld oder Naturalien für die Wasservögel.
Fronleichnam
Fronleichnam bedeutet "Leib des Herrn" und wird am Donnerstag der 2. Woche nach Pfingsten gefeiert. Im Bistum Augsburg ist das Fronleichnamsfest erstmals 1286 nachgewiesen (für Benediktbeuren). Im 15. Jahrhundert erhielt die Prozession nach und nach ihre heutige Form mit den vier Altären, an denen Fürbitten gehalten, aus den Evangelien gelesen und der eucharistische Segen erteilt wird. Zur Zeit Pfarrer Meisters, in den 50er und 60er Jahren, befanden sich die vier Altäre in Batzenhofen beim "Sattler", "Hansjäger", "Gori" und "Moir" (sh. Hausnamen). Die Prozession führte trotzdem auch in die "Siedlung" (heutiger Herdweg), obwohl dort kein Altar war. Gerne hätte der Herr Pfarrer die Prozession schon damals über den "Kirchberg" zum Gori geführt, aber der schmale Fußweg ließ dies nicht zu. Die Straße wurde auf dem ganzen Prozessionsweg mit Gras bestreut, das mit Blumenmustern zum Teil kunstvoll verziert wurde. Außerdem wurde der Weg mit jungen Birken bzw. Birkenzweigen gesäumt. Der zunehmende Verkehr verbot schließlich das Bestreuen der Straße mit Gras, die Birken werden jedoch von traditionsbewußten Batzenhofenern noch heute aufgestellt. Und zumindest vor den Altären befindet sich noch oft ein Grasteppich mit kunstvollem Blumenmuster. Die Prozession wird noch immer von Ministranten mit Kreuz und Fahnen angeführt. Unmittelbar vor dem "Himmel", getragen von vier Honoratioren, unter dem der Pfarrer mit der Monstranz schreitet, gehen die Erstkommunikanten, wobei die Mädchen Blumen auf den Weg streuen. Die Feuerwehr übernimmt nicht nur die Verkehrsabsicherung, sondern nimmt mit Fahnenabordnung in Ausgehuniform an der Prozession teil. Auch die Fahne des Soldatenvereins wird mitgeführt sowie die Feuerwehrfahnen der Nachbarorte Edenbergen und Rettenbergen, die der Pfarrei Batzenhofen zugehören, jeweils natürlich gefolgt von einer stattlichen Anzahl Vereinsmitglieder. Pater Dominikus änderte in den 70ern die Aufstellung der Altäre. Der Altar beim Rampp entfiel, er war ja direkt bei der Kirche, die sowieso letzte Station der Prozession war. Statt dessen gab es nun einen Altar beim Haferland, wodurch die Prozession in die "Siedlung" Sinn bekam. Wieder später wurde dieser Altar an den Parkplatz neben der Sebastianskapelle verlegt und von den Ehingers betreut. 2003 gaben die Ehingers den Altar aus Altersgründen auf und die Prozession ging erstmals über den Kirchberg zum Gori. Der Fußweg war mittlerweile von der Stadt Gersthofen entsprechend verbreitert worden. So wurde der alte Traum des Herrn Pfarrer Meister doch noch wahr. Den Altar am Kirchberg betreuen abwechselnd die Familien Kugelmann jun. und Zedelmaier. Peter Kugelmann stammt aus der Linie "Sattler" und Karin Zedelmaier ist eine geborene Rampp ("Moir"). So änderte sich zwar abermals die Prozessionsroute, der Altar befindet sich nun aber wieder in "traditionellen Händen". Ein schönes Beispiel dafür, daß Brauchtum auch in Batzenhofens junger Generation noch funktioniert. Und so ist es wohl kein Zufall, wenn im Buch "Brauchtum" des Kreisheimatpflegers Dr. W. Pötzl zum Thema Fronleichnam gleich drei Fotos aus Batzenhofen enthalten sind: Hausschmuck der Metzgerei Rößle, Altar beim Gori und Blumenteppich beim Hansjäger. Auf dem Heimweg von der Prozession brechen Manche Birkenzweige ab, an denen der Leib Christi vorbeizog und die daher seinen Segen tragen, und schmücken damit Zuhause das Kreuz im Herrgottswinkel.
24. Juni - Johannes der Täufer
Um 1970 wurde von Herrn Pater Dominikus in Batzenhofen der Brauch des Johannisfeuers eingeführt. Das Johannisfeuer war wohl ursprünglich als christliche Alternative zu den in früherer Zeit gebräuchlichen Sonnwendfeuern vorgesehen. Nach der Abendmesse wurde am höchsten Punkt des Dorfes beim Bögle ein Holzstoß entzündet, nach der Feuerweihe wurden in einer kleinen Andachtsfeier Strohpuppen verbrannt, die Untugenden wie Haß, Neid usw. symbolisierten. Dann wurde gewartet, bis das Feuer soweit niedergebrannt war, daß es übersprungen werden konnte. Meist war Pater Dominikus selbst der erste Springer, obwohl seine Dominikanerkutte für diese Sportart ein nicht geringes Handicap darstellte. Später, als das Bögle zum Baugebiet wurde, wurde das Feuer auf den höchsten Punkt der "Queralpenstraße" hinter Lebensmittel Haferland umquartiert. Während früher nur die Jugend länger am Feuer verweilte und eher spontan jemand eine Flasche Wein oder ein paar Halbe Bier besorgte, ist das Johannisfeuer mittlerweile regelrecht bewirtet: Bierzeltgarnituren, Schweinsbratwürste und Getränke aller Art sorgen für Volksfestcharakter und regen Besuch.
27. Juni - Siebenschläfer
Dem Siebenschläfer wird nachgesagt, bei Regen für weitere sieben Wochen Regen zu bringen. In Zeiten globaler Erwärmung, auf die wir zusehends zusteuern, dürften solche alten Regeln allerdings immer mehr an Gültigkeit einbüßen.
04. Juli - Ulrich
Der heilige Ulrich ist, neben Afra und Simpert, der Hauptpatron des Bistums Augsburg. 890 als Sohn einer Adelsfamilie geboren, erhielt Uldarich in St. Gallen seine Ausbildung und wurde 923 zum Bischof bestellt. Berühmt wurde er durch die siegreiche Verteidigung Augsburgs gegen die Ungarn in der Schlacht auf dem Lechfeld 955. Er starb am 4. Juli 973 und wurde bereits 20 Jahre später als erster in förmlicher Kanonisation heiliggesprochen. Seit 1996 nehmen Feuerwehr, Soldatenverein und Kongregation an der Männerwallfahrt teil, die jedes Jahr am Dienstagabend nach dem Ulrichsfest in Augsburg stattfindet und vom Domvorplatz zu St. Ulrich führt.
23. Juli - Hundstage
Am 23. Juli beginnen die "Hundstage", die heißeste Zeit des Jahres, die bis 23. August andauert. In dieser Zeit geht die Sonne etwa gleichzeitig mit dem "Hundsstern" (Sirius) auf. Sirius ist der hellste Fixstern des Abendhimmels und Hauptstern im Sternbild "Großer Hund", das im Winter am Abendhimmel südlich des Himmelsäquators sichtbar ist.
08. August - Friedensfest
Das Augsburger Friedensfest ist ein höchst lokales Ereignis, das nur im Stadtbereich Augsburgs gesetzlicher Feiertag ist. Während hier alle Betriebe und Geschäfte geschlossen sind, ist im Landkreis Augsburg ganz normaler Werktag. Kleinstädte wie Gersthofen oder Friedberg bieten sich daher als Einkaufsmöglichkeit für die feiernden Beschäftigten aus Augsburg-Stadt an. Das Fest geht auf das Jahr 1555 zurück, in dem unter Ferdinand I. der sog. "Augsburger Religionsfriede" geschlossen wurde. Der 30-jährige Krieg konnte hierdurch allerdings nicht verhindert werden, da beschlossen wurde, daß Landesfürsten, die zum neuen Glauben übertreten, ihres Territoriums verlustig gehen sollten. In der Zeit, als noch im großen Stil amerikanische Streitkräfte in Augsburg stationiert waren, fand jedes Jahr abends im Rosenaustadion ein Konzert deutscher und amerikanischer Militärkapellen statt, das von einem großen Höhenfeuerwerk beschlossen wurde.
10. August - Laurentius
Der Hl. Laurentius schmückt den rechten Seitenaltar und die Chordecke der Batzenhofener Kirche. Dieser ist Patron der 1725 in Batzenhofen gegründeten, noch heute existierenden Arme−Seelen−Bruderschaft. Das Martyrium des Heiligen, der auf einem glühenden Rost zu Tode gebracht worden ist, geschah wahrscheinlich am 10. August 258 unter Valerian, nach anderen erst unter Diokletian. Sein Fest, das schon vor 354 von der Kirche am 10. August begangen wurde, war nach dem Feste Peter und Paul (29. Juni) das größte der alten römischen Liturgie. Der hl. Laurentius, dessen Name der mit Lorbeer Geschmückte bedeutet, war der von der abendländischen wie von der orientalischen Kirche am meisten verehrte unter den zahllosen frühchristlichen Märtyrern. Er wird immer in der Amtstracht der Diakone dargestellt, mit rechteckigem Rost - seinem Marterwerkzeug -, Evangelienbuch und Kreuz, Almosen austeilend, mit Märtyrerpalme. Er ist Patron der Armen, der Bibliothekare weil er die Kirchenbücher in Verwahrung hatte, und aller mit Feuer beschäftigten Berufe wie Feuerwehrleute, Köche, Kuchenbäcker, Plätterinnen, Kohlenbrenner; er schützt vor Brandwunden, Feuer, Fieber, Rückenschmerzen und bewahrt vor den Qualen des Fegfeuers. Die Legende erzählt über ihn: Zu der Zeit, da Sixtus II. Papst war in Rom, lebte dort unter den Christen ein junger Mann mit Namen Laurentius, der war aus Spanien gekommen. Seines untadeligen Wandels wegen schloß ihn Sixtus in sein Herz und nahm ihn auf unter die sieben Diakone, die mit der Pflege der Armen und der Verteilung der Almosen betraut waren. Es geschah aber, daß in jenen Tagen der Kaiser Valerian den Christen nachstellte um ihres Glaubens willen. Da ward auch Papst Sixtus vor Gericht gestellt und ihm das Urteil gesprochen, weil er sich weigerte dem Kaiser zu opfern. Als man ihn in Ketten zur Richtstatt führte, eilte Laurentius ihm nach und rief: "Vater, lag mich dir folgen!" Aber Sixtus wandte sich um nach ihm und sagte: "Harre aus bei der Gemeinde, so lange es Gott gefällt. In deine Hände lege ich die Schätze der Kirche. Schwere Prüfungen stehen dir bevor, doch der Herr wird dir beistehen!" Da die Kriegsknechte von Schätzen reden hörten ergriffen sie Laurentius und führten ihn vor den Kaiser. Der drang in den Diakon und suchte ihm das Geheimnis zu entreißen, wo er die Reichtümer der Kirche verborgen halte. Denn er war begierig, das Gold und das Silber und die kostbaren Gerätschaften an sich zu bringen. Darum versprach der Kaiser ihm Leben und Freiheit wenn er den Schatz ausliefere. "Wohl besitzt die Kirche einen kostbaren Schatz", gab Laurentius zur Antwort, "und der Reichtum ist von solchem Glanz, wie ihn der Kaiser niemals gesehen. Doch nicht an einem Platz ist er verborgen, sondern weit umher verteilt in allen Gassen der Stadt. Gib mir drei Tage Zeit, so will ich vor dir ausbreiten, was wir Christen als unser kostbarstes Gut erkennen. Und nicht ein Stück soll dir verborgen bleiben." Der Kaiser war damit zufrieden. Er ließ Laurentius frei und wartete mit Ungeduld auf den erhofften Schatz. Laurentius ging indes durch die Stadt und verschenkte alles Gut der Kirche unter die Bedürftigen. Tag und Nacht war er unterwegs, um die Not zu lindern und reichlich auszuteilen. Am dritten Tage aber sammelte er um sich alle die Armen und Verachteten, die Lahmen und die Blinden, die Erkrankten und Ausgestoßenen, denen die neue Lehre von Christi Barmherzigkeit und Güte ein Trost geworden war in ihrem Elend. Mit ihnen zog er vor den Palast des Kaisers und rief: "So halte ich mein Versprechen. Siehe, das ist der unvergängliche Schatz unserer Kirche. Achte ihn nicht gering! Heller als Gold und Diamanten strahlt in ihren Herzen der Glanz des Glaubens." Der Kaiser aber, der sich in seinen eitlen Hoffnungen betrogen sah, fuhr auf und schrie: "Fügst du zum Betrug auch noch den Hohn?" Und da die Schergen den kühnen Diakon zwingen wollten, seinem Christenglauben auf der Stelle abzuschwören und den Kaiser anzubeten, fragte Laurentius lächelnd: "Sagt, wen soll man anbeten, den Schöpfer oder das Geschöpf ?" Da konnte der Kaiser seinen Zorn nicht mehr bändigen. Er ließ einen eisernen Rost herbeitragen, auf den band man Laurentius und verbrannte ihn bei lebendigem Leibe. Standhaft ertrug er die furchtbare Qual und scherzte: "Auf dieser Seite bin ich nun gar, dreht mich um!" Der Kaiser konnte selber das grausige Schauspiel nicht ansehen und wandte sich in seinen Palast zurück. Fromme Hände nahmen sich des Leichnams an und begruben ihn an geweihter Stätte. Der Tod des Heiligen aber bestärkte die Gemeinde im Glauben. In der Nacht nach seinem Tod gingen über Rom hunderte Sternschnuppen nieder, gleichsam als würde der Himmel weinen über den Tod des Diakons. Noch heute können wir in sternklaren Nächten um den 10. August die "Tränen des hl. Laurentius" beobachten. Der Meteoritenstrom der Perseiden erreicht um diese Zeit seinen Höhepunkt. Die Nächte sind meist warm und es bietet sich an, mit seinen Kindern im Freien zu schlafen, Sternschnuppen zu zählen und ihnen dabei die Legende des hl. Laurentius nahe zu bringen, wie dies der Verfasser mehrfach getan hat.
15. August - Mariä Himmelfahrt
Am 15. August beginnt mit dem Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel der sog. Frauendreißiger, der am 13. September endet. Im Volksglauben war die Meinung verwurzelt, daß Heilkräuter in den Wochen nach Mariä Himmelfahrt ihre stärkste Kraft entwickeln. Bereits ab dem 10. Jahrhundert ist für Mariä Himmelfahrt die Kräuterweihe nachgewiesen. Heute steht oft die Schönheit der Kräuterbuschen in Vordergrund, die dann eher Blumensträußen ähneln. Traditionsbewußte verwenden jedoch neben Blumen noch heute diverse Getreidearten und insbesondere Heilkräuter wie z.B. Wilde Minze, Königskerze, Rohrkolben, Schafgarbe, Rainfarn, Frauenmantel, Ringelblume, Kamille. Dann gehört ein Spaziergang über Felder und Wiesen, bei dem möglichst viele verschiedene Kräuter gesammelt werden, zur Festvorbereitung. Der Strauß wird dann durch Kräuter und Blumen aus dem eigenen Garten ergänzt, beispielsweise Salbei, Sonnenblume, Dahlie. Seit den 70er Jahren findet der Festgottesdienst mit Kräuterweihe bei der Mariahilf-Kapelle nahe Edenbergen statt. Der aufmerksame Leser ahnt nun sicherlich, wer auch diesen Brauch in Batzenhofen eingeführt hat. In den ersten Jahren wurde nach dem Gottesdienst eine auf ein Tragegestell montierte, mit Blumen und Kräutern geschmückte Madonna von vier Männern, gefolgt von einer feierlichen Prozession zur Pfarrkirche getragen, wo dann der Schlußsegen erfolgte. Irgendwann begann man, bei der Kapelle Bierzeltgarnituren aufzustellen, damit die älteren Teilnehmer während des Gottesdienstes sitzen können. Nun war es naheliegend, dieselben auch zu ihrer eigentlichen Zweckbestimmung zu nutzen und so wurde wieder etwas später nach dem Gottesdienst ein Frühschoppen eingeführt, bei dem die Blaskapelle, die auch den Gottesdienst gestaltet, den Besuchern aufspielt. Da mittlerweile auch Weißwürste und Wiener angeboten werden, ersetzt der Frühschoppen vielen Besuchern gleich das Mittagessen. So erklärt sich, warum aus Batzenhofen kaum jemand an der nachmittags stattfindenden Prozession der MC in Augsburg teilnimmt. Die geweihten Kräuterbuschen sollen Mensch und Vieh gesund erhalten, aber auch Haus und Hof vor Blitzschlag schützen.
14. September - Kreuzerhöhung
Das Fest der Kreuzerhöhung gerät, ebenso wie das der Kreuzauffindung am 3. Mai, zusehends in Vergessenheit. An diesem Tag endet der "Wettersegen", der am 3. Mai begann. Die Erntezeit neigt sich dem Ende entgegen, bald ist Tag- und Nachtgleiche und Herbstanfang.
29. September - Michael
Der hl. Michael gilt als der "große Fürst" der himmlischen Heerscharen. An seinem Festtag wird auch der Erzengel Gabriel und Raphael gedacht. Michael bestand im Kampf gegen Luzifer und ist der Führer und Streiter gegen die Mächte der Finsternis. Ihm sind auch die dahinscheidenden Seelen anvertraut. Für das Augsburger Umland gehört der Besuch der Michelidult zur Tradition. Die Kinder schauen zu, wie das "Turamichale" am Augsburger Perlachturm den Teufel bekämpft, der als Drachen dargestellt ist. Dann dürfen die mechanischen Figuren wieder ein Jahr lang ruhen.
Erntedankfest
Wenn es in Batzenhofen auch nur noch ganz vereinzelt Vollerwerbs-Landwirte gibt, hat das Erntedankfest doch noch immer einen hohen Stellenwert. Die Kirche schrieb schon im alten Laudate nicht mehr von Erntedank, sondern einfach Dankfest. So wie der Bauer seine Feldfrüchte erntet, erntet der Arbeiter seinen Lohn. In unserer heutigen Zeit mit mehreren Millionen Arbeitslosen ist dies keine Selbstverständlichkeit und noch immer gibt es Menschen, die das Bedürfnis haben, Gott für seine Gaben nicht nur täglich, sondern einmal auch ganz besonders feierlich zu danken. Die Kirche wird besonders festlich geschmückt, mit Äpfeln in allen Rot-, Gelb- und Grünschattierungen, Kürbissen, Feldfrüchten, allen Arten von heimischem Obst und Gemüse, Brot, Gartenwerkzeugen und Ähnlichem. Immer öfter wird besondere Dekoration verwendet, wie z.B. eine aus Stroh geflochtene Erntekrone. Die Hauptarbeit bei dieser Dekoration liegt seit Jahren in den bewährten Händen des Obst- und Gartenbauvereins. In letzter Zeit organisierte dieser Verein auch schon mehrmals nach dem Gottesdienst eine Erntedankfeier in der Mehrzweckhalle.
Kirchweih
Am Kirchweihsamstag, nachmittags um drei, warteten wir Kinder früher, bis die Kirchweihfahne vom Mesner am Turm gehißt wurde. Später, als Mesner und Verfasser älter geworden waren, durfte letzterer selbst einmal mit Hand anlegen und den "Zachäus", wie der Volksmund die Fahne nennt, entrollen. Der Name stammt daher, daß im Evangelium vom Zöllner Zachäus die Worte "Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden" vorkommen, weshalb es gerne an Kirchweih verwendet wurde. Kirchweih wird allgemein am dritten Sonntag im Oktober gefeiert und die Stadt Gersthofen hat die alte Tradition bewahrt und betreibt in der Kirchweihwoche ein Festzelt. Für St. Martin in Batzenhofen ist als Termin für die Konsekration der 20. September 1722 bekannt. Damit kann auch das Kirchweihfest am "richtigen" Termin gefeiert werden. Trotzdem hat die Gersthofer Kirchweih in Batzenhofen hohen Stellenwert und ein Besuch derselben am Kirchweihmontag ist für viele Batzenhofener eine lieb gewordene Pflicht.
01. November - Allerheiligen und 02. November - Allerseelen
Die Namen der beiden Feste sprechen eigentlich deutlich für sich, trotzdem trat eine Vermischung ein, da Allerseelen heute kein Feiertag mehr ist und der Friedhofsgang mit Gräbersegnung daher auf Allerheiligen vorgezogen wurde. Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen, die Tage werden kürzer, die Natur begibt sich zur Ruhe, Nebel ziehen auf, all das hat die Menschen wohl schon früh veranlaßt, in dieser Zeit an die Verstorbenen, aber auch an den eigenen Tod zu denken. Das Allerseelenfest trägt dieser Stimmung Rechnung. Wer jedoch an Allerseelen nur an Tod und Trauer denkt, hat den Sinn des Festes nur zur Hälfte verstanden, wie der folgende Text von "BILD-Pfarrer" Klaus Hurtz zeigt: "... Aber noch etwas Wichtiges schenkt uns der Allerseelentag. Augustinus hat es unvergleichlich formuliert: ‘Ihr die ihr mich geliebt habt, seht nicht auf das Leben, das ich beendet habe, sondern auf das, welches ich beginne.’ Wo wir unserer Toten gedenken, da sollen wir erst recht auf das Leben schauen, das ihnen für eine Ewigkeit geschenkt ist. Denn dieses Leben wartet auch auf uns! Wir dürfen uns am heutigen Tag in dem Bewusstsein stärken lassen, dass der Augenblick des Todes eigentlich die Geburtsstunde für die Ewigkeit ist. Todestag und Geburtstag sind in der Ewigkeit eins. So ist Allerseelen also weniger ein Tag der Trauer, als ein Tag der Hoffnung, ja der Freude. Unser eigentlicher Geburtstag kommt noch!" So betrachtet ist es höchst passend, daß in manchen Gemeinden zum Abschluß der Allerseelenfeier das österliche Lied "Jesus lebt" gesungen wird. Im Mittelalter entstand ein intensiver Arme-Seelen-Kult und Allerseelen wurde allgemein zu einem Fest von hohem Rang. Ein Brauch, der sich bis in unsere Zeit erhalten hat ist, daß man seine Patenkinder mit einer Seelenbreze beschenkt. Auch der eingangs erwähnte Gräbergang hat sich erhalten, wenn auch um einen Tag vorgezogen. In jüngerer Zeit kamen im November zwei weitere Totengedenktage hinzu: Der Totensonntag am letzten Sonntag des Kirchenjahres und der Volkstrauertag am Sonntag vor dem Totensonntag. In den letzten Jahren fand man, daß das ein bißchen viel Tod und Trauer auf einmal sei und daß es nicht gerade tröstlich ist, das Kirchenjahr ausgerechnet mit einem Totengedenken zu beschließen. Der letzte Sonntag im Jahreskreis ist nunmehr das Christkönigsfest, Zeichen der Hoffnung und des Sieges Christi über den Tod.
Volkstrauertag
Der "Volkstrauertag" entstand nach den Schrecken des ersten Weltkriegs und wurde ab 1925 am 2. Fastensonntag begangen. Das dritte Reich machte den Besinnungstag 1934 zum Heldengedenken, dann kam der Brauch in Vergessenheit und das Gedenken fand tagtäglich statt. Erst 1952 waren offensichtlich die seelischen Wunden, die der 2. Weltkrieg geschlagen hatte, soweit vernarbt, daß an eine Wiedereinführung gedacht wurde. Als Termin wurde der vorletzte Sonntag des Kirchenjahres gewählt. Nach dem Gottesdienst, an dem die Fahnenabordnungen der Feuerwehren und des Soldatenvereins teilnehmen, erfolgt der Trauermarsch zum Kriegerdenkmal. Ein Politiker der Stadt Gersthofen hält dort eine Mahn- und Gedenkrede. Vor der Eingemeindung war dies die Aufgabe des Vorstands des Soldatenvereins. Pfarrer und Volk sprechen Gebete für die Verstorbenen und um den Weltfrieden. Kirchenchor und Blaskapelle sorgen für die musikalische Umrahmung. Schließlich erschallt der Befehl des Feuerwehrkommandanten "Senkt die Fahnen zum Gebet". Die Blaskapelle spielt daraufhin das Lied vom "Guten Kameraden" und es werden aus der alten Kanone des Soldatenvereins drei Salutschüsse abgefeuert. Damit ist die Feier und anscheinend auch die Trauer beendet, denn für den Rückmarsch Richtung Gaststätte Schmid spielt die Musik traditionsgemäß bereits wieder flotte Marschmusik. Die Salutschützen des Soldatenvereins sind auch bei den Feiern in den Nachbargemeinden Edenbergen und Rettenbergen und sogar in der Stadt Gersthofen im Einsatz.
Christkönigsfest
Wie oben erwähnt findet das aktuelle Kirchenjahr mit dem Christkönigsfest einen würdigen Abschluß. Seit einigen Jahren ist es Brauch, daß die Männerseelsorge des Pfarrverbands Gablingen sich an diesem Feiertag um einen Festprediger kümmert, der nach dem Gottesdienst noch einen "christlichen Frühschoppen" veranstaltet. Als Gastgeber wechseln sich Gemeinden wie Hirblingen, Lützelburg, Achsheim, Gablingen, Batzenhofen ab. Der Vortrag endet pünktlich um 12:00 Uhr und behandelt meist ein typisches "Männerthema" wie zum Beispiel "Der neue Mann" - was auch immer der Einzelne darunter verstehen mag.
Da wir unser Brauchtumsjahr mit dem Martinsfest am 11. November begonnen haben, hätten Volkstrauertag und Christkönigsfest eigentlich dort folgen müssen. Dem Verfasser erschienen sie an dieser Stelle passender. Wie dem auch sei - wir sind mit unserem Brauchtumsjahr am Ende angekommen.
Doch neben dem Brauchtum im Jahreslauf gibt es natürlich noch das Brauchtum im Lebenslauf, gebunden an die Situation den Einzelnen und damit individuell verschieden. Hiervon berichtet die dritte Brauchtums-Seite.
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