"... Um die gleiche Zeit erhielt die 1720/21 neu erbaute Pfarrkirche zu Batzenhofen bei Augsburg ihre Inneneinrichtung. Die im Staatsarchiv zu Neuburg liegenden Baurechnungen lassen erkennen, daß schon im August 1720 mit der Gipszier begonnen wurde. Hans Georg Kuen, ein Maler aus Diedorf, führte in Chor und Langhaus 1720/21 die Freskomalerei aus (100 G.). Altäre und Kanzel wurden wohl schon in den nächsten Jahren errichtet, da 1725 in den Akten der Armenseelenbruderschaft von dem "schon aufgerichteten Bruderschaftsaltar" die Rede ist (StAN, Augsbg. Kloster St. Stephan, Armenseelenbruderschaft zu Batzenhofen, 1725-1785). Das Altarblatt des Chores ist signiert mit: Johann Georg Bergmüller 1723. Choraltar und Kanzel waren bis 1748 ohne Fassung. Der Choraltar, für dessen Fassung schon 1741 ein ausführlicher Entwurf vorlag, wurde 1748 von Johann Jakob Schuebert, Bürger und Ölmaler in Oberhausen, gefaßt. Die Hauptfiguren am Choraltar, St. Ulrich und St. Nikolaus, lassen in der Formgebung deutlich die Hand Luidls erkennen, ebenso die auf den Giebelvoluten sitzenden Engel; das ganze Figurenwerk der drei Altäre wird aus Luidl's Werkstatt stammen. Ein prunkvolles, in seiner reichen Zier an Maria Mödingen erinnerndes Werk ist die Kanzel in Batzenhofen. Die Architektur ist stark verkröpft; an dem mit Fruchtgehängen gezierten Kanzelkorpus sind vier Engel mit Symbolen angebracht; die Bekrönung über dem Schalldeckel bildet Christus der Welterlöser. Die gedoppelten Engelköpfchen finden sich hier wie an den Seitenaltären. Die einheitliche Innenausstattung wirkt vornehm und festlich. Von der Kreuzesgruppe an einer Wand des Langhauses dürfen Maria, Johannes und die kniende Magdalena dem Dillinger Meister zugeschrieben werden; sicher auch die hl. Katharina, als Einzelfigur an der gegenüberliegenden Wand des Schilfes stehend. Die aufgrund der Stilvergleichung erfolgte Zuweisung der genannten Bildwerke in der Kirche zu Batzenhofen wird noch gestützt durch den urkundlich gesicherten Nachweis Luid1'scher Werke in Pfaffenhofen bei Wertingen, wo das Damenstift St. Stephan wie in Batzenhofen die Grundherrschaft hatte."
 
Entnommen aus "Jahrbuch des Historischen Vereins Dillingen an der Donau (1936)", Seiten 232, 233, gefunden auf der Internetseite der Bayerischen Staatsbibliothek.
 
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