Ereignisse des Jahres 2024
 
Januar - Februar - März - April - Mai - Juni - Juli - August - September - Oktober - November - Dezember
 
12. Januar 2024:
Sternsinger
Dreikönig 2024
Pater Siegfried Hutt entsandte 31 Buben und Mädchen mit Begleitern in die Ortsteile Batzenhofen, Edenbergen, Rettenbergen, Weidenlohe, Gailenbach und Peterhof als Sternsinger.

 
 
13. Februar 2024:
Josef Schuler prägte nicht nur Batzenhofen
Er war von allen Gersthofern, egal welcher politischen Ausrichtung, geschätzt. Jetzt starb Ehrenbürger Josef Schuler.
Er war wahrhaft ein "politisches Urgestein", ein unermüdlicher Kämpfer für Gersthofen - und besonders für den Ortsteil Batzenhofen, in dem er 1931 geboren wurde und bis zuletzt lebte. Für sein Engagement und seine menschliche Art wurde er allgemein geschätzt und geachtet. Josef Schuler, Altstadtrat und bislang einziger lebender Ehrenbürger der Stadt Gersthofen, ist am vergangenen Wochenende im Alter von 93 Jahren verstorben.
  Josef Schuler war schon immer ein Mann der Tat. So hat er sich von 1966 bis 2014, also insgesamt 48 Jahre lang, als Stadtrat in die Kommunalpolitik eingebracht. Schuler wurde zunächst für die Amtsperiode 1956 bis 1960 in Rat der damals noch selbstständigen Gemeinde Batzenhofen gewählt. Allerdings übte er das Mandat damals nur zwei Monate aus, da er dann als Soldat zur Bundeswehr ging. Ab 1966 engagierte er sich ununterbrochen zuerst im Marktgemeinderat, dann im Stadtrat für Gersthofen bis zu seinem Ausscheiden im April 2014. Schuler war damals bei den Kommunalwahlen nicht mehr angetreten. Sehr geschätzt wurde er nicht zuletzt im Bauausschuss, dem er seit dem Jahr 1978 angehörte.
  Nach seinem Ausscheiden aus dem Gremium wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Gersthofen ernannt. Seine Vorgänger, welchen seit 1904 diese Auszeichnung zuteilwurde, waren Georg Ebner, Vinzenz Langhans, Franz Wolff, Paul Heisel, Franz Pfiffner, Michael Kuchenbaur, Georg Wendler, Markus Deffner, Benno Pfiffner, Karl Josef Weiß und George Lenne. Josef Schuler war seit 24 Jahren verwitwet und lebte zusammen mit seinem Sohn in Batzenhofen unter einem Dach.
  Erst im Januar hat er seinen 93. Geburtstag feiern können, war wenige Tage später auch noch zum Bürgerempfang in die Stadthalle Gersthofen gekommen. "Schuler war ein Mensch von altem Schlag: geradlinig, mit gesundem Menschenverstand, immer bescheiden", beschrieb ihn unser Redakteur Oliver Reiser in einer Würdigung zum 90. Geburtstag. Er war kein Mann großer Worte, doch wenn er etwas sagte, galt dies in der Stadt und wurde bis zuletzt auch gehört.
  Schuler blieb zeitlebens seiner Heimatgemeinde Batzenhofen treu, in der er auch geboren worden war, galt für viele gar als "der heimliche Bürgermeister von Batzenhofen". Für seine Verdienste wurde Josef Schuler von der Stadt auch mit dem Ehrenring, der Bürgermedaille in Gold und dem Titel "Altstadtrat" gewürdigt. Doch er war nicht nur politisch aktiv. Schuler wirkte auch bei vielen Vereinen: Mehr als 70 Jahre lang war er Mitglied bei der Feuerwehr Batzenhofen, 25 davon als Vorsitzender. Über 60 Jahre gehörte er der SPD an. Er war einer der Gründer des Sportvereins CSC Batzenhofen-Hirblingen und einer der maßgeblich am Bau des CSC-Sportgeländes Beteiligten und engagierte sich 49 Jahre im Vorstand des Musikvereins Batzenhofen.
  Als Ehrenvorsitzender zahlreicher Vereine nahm er regen Anteil am Geschehen, stand mit Rat und Tat zur Seite. Regelmäßig hatte Josef Schuler bis zum Beginn der Pandemie auch noch die Stadtratssitzungen verfolgt. In den Jahren danach sah man ihn allerdings seltener. Mit der Schützenkompanie der Südtiroler Gemeinde Aldein baute er eine Partnerschaft auf, wurde deren Ehrenmitglied. Bei einem früheren runden Geburtstag auf seine Verdienste angesprochen, wies Schuler alles Lob bescheiden zurück: "Ich habe ja nur meine Pflicht getan."
  Zuletzt musste Josef Schuler im Krankenhaus behandelt werden. "Noch am Samstagmittag hat er dort selbst seine Suppe gelöffelt", so seine Schwiegertochter Lisa Schuler. Am Sonntagnachmittag ist er dann gestorben. Mit tiefer Bestürzung nahm die Stadt Gersthofen die Nachricht vom Tod des Ehrenbürgers auf. Bürgermeister Michael Wörle ordnete Trauerbeflaggung für die Stadt an und sprach der Familie Schuler persönlich und im Namen Gersthofens sein Beileid aus.
 
 
15. April 2024:
Warum der "Adler" nicht mehr zu retten war
Neben Viehhandel und Metzgerei betrieb Julian Königsdorfer das Gasthaus in Rettenbergen.
Der charismatische Wirt begeisterte seine Gäste mit Aktionen.
Früher war Rettenbergen im Augsburger Land ein beliebtes Ausflugsziel. Wer kein Auto hatte, der konnte das Wirtshaus Adler bequem seit dem Jahr 1973 mit dem Bus erreichen. So mancher Ausflügler fuhr mit dem Fahrrad die "Tour de Julian", also den Weg zu Gastwirt Julian Königsdorfer. Das Lokal hatte bei seinen Gästen auch den Namen "Beim Julian". Der war ein echtes Original, erzählt seine Schwiegertochter Ursula Königsdorfer. Sie erinnert sich an frische Sülzwurst, Ziehharmonika und die Wirtsfamilie. Denn die Gaststätte war zwei Generationen lang in Händen der Familie Königsdorfer.
  Wann genau die Wirtschaft entstanden ist, weiß Ursula Königsdorfer nicht mehr. Das Gasthaus Adler sei neben dem Viehhandel und der Metzgerei ein weiteres Geschäftsstandbein gewesen. Wilma Baltrusch, die Lebensgefährtin von Julian Königsdorfer, habe die Wirtschaft in den 50er-Jahren geführt. Königsdorfer erklärt, was das Flair des Adlers ausgemacht hat: "Rettenbergen war damals ein wunderschönes Ausflugsziel direkt vor dem Wald." Die Leute wären zur Brotzeit in den Biergarten mit der alten Linde gekommen, weiß Königsdorfer. Sie sagt: "Das war eine alte, rustikale Bauerngaststätte mit Ölofen. Julian Königsdorfer sei ein begnadeter Metzger gewesen, der noch selber Wurst hergestellt habe. "Am Mittwoch und Donnerstag, wenn es den frischen Schweinskäs' gab, haben die sich zum Teil fast die Stöcke drübergezogen, wer als Erster was bekommt", sagt seine Schwiegertochter. Auch das Naturell ihres Schwiegervaters habe seinen Teil zum Erfolg der Gaststätte beigetragen: "Der war gesellig und hat Quetsch'n (Ziehharmonika) gespielt."
  Laut den Aufzeichnungen des ehemaligen Bürgermeisters von Rettenbergen, Karl Schmidt, erfolgte Ende der 60er-Jahre ein Ausbau der Küche mit Sofa und Stühlen. Am Ofen hätten bisweilen bis zu acht Mann und mehr zusammengesessen, schreibt er in seinen Erinnerungen. Der Wirt Julian Königsdorfer habe für den Bernhardinerhund Barry außerdem den Suppentopf mit Knochen auf den Boden geleert.
  In den 80er- und 90er-Jahren fanden viele Faschingsbälle, Hochzeiten und Tauffeiern im Adler statt. Die Feuerwehr Rettenbergen hat bis 1987 "die Löschübungen im Gasthaus zum Adler getätigt und Durst gelöscht", schreibt der ehemalige Bürgermeister. Nach dem Tod von Julian Königsdorfer übernahm sein Sohn Gottfried zusammen mit seiner Frau Ursula das Lokal bis 2007. Dann musste Gottfried Königsdorfer den Adler wegen gesundheitlichen Problemen aufgeben: "Er war schwer krank, hatte einen Schlaganfall" und sei 2015 verstorben, sagt Ursula Königsdorfer.
  Dass das Gasthaus Adler heute nicht mehr existiert, hat mehrere Gründe. "Ich bin ja von Hirblingen her gewesen", sagt Königsdörfer. Sie habe deshalb nach dem Tod ihres Mannes das Hirblinger Gasthaus Heimgarten übernommen. Das Grundstück, auf dem das Gasthaus Adler stand, habe ihr Sohn Michael geerbt. Der Zustand des Lokals sei schlecht gewesen, auch das habe eine Rolle bei der Aufgabe des Geschäfts gespielt, wie Königsdorfer sagt "Das war ein Altbau, mit maroden Leitungen und ohne richtige Heizung." Heute steht dort ein Mehrfamilienhaus.
Bleibt noch zu erwähnen, daß es früher am Endes des Biergartens eine Kegelbahn gab und Gottfried Königsdorfer für Eingeweihte stets einige Flaschen gut gekülten dunklen Doppelbock vorrätig hatte.
 
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Rechtschreib- und Grammatikfehler wurden der Authentizität wegen weitgehend aus den Zeitungstexten übernommen.
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