Ereignisse des Jahres 2016
 
Januar - Februar - März - April - Mai - Juni - Juli - August - September - Oktober - November - Dezember
 
08. Januar 2016:
Auch Batzenhofer Ministranten laufen
  Die Ministranten und zahlreiche andere Kinder aus Batzenhofen zogen nach dem Festgottesdienst in St. Martin als "Heilige Drei Könige" los. Über 20 Kinder, Jugendliche und deren Begleiter waren in Edenbergen, Rettenbergen und Batzenhofen unterwegs. Sie wünschten den Familien Gottes Segen und schrieben nach altem Brauch den Segensspruch an die Tür: 20*C+M+B*16, Christus mansionem benedicat - Christus segne dieses Haus. Dabei sammelten sie für Kinderheime in Indien, damit arme und Not leidende Kinder ein Zuhause und zu essen haben und in eine Schule gehen können.
 
 
17. Februar 2016 (Stadtzeitung):
Ehrung für 60 Jahre SPD
WÜRDIGUNG / Sozialdemokraten ehren Josef Schuler. Der 85-Jährige war fast fünf Jahrzehnte in der Kommunalpolitik tätig. Er ist der einzige lebende Ehrenbürger der Stadt Gersthofen.
  Die Gersthofer SPD-Ortsvereinsvorsitzende Janine Hendriks würdigte Josef Schuler für sein langjähriges Engagement in der Partei. Das Urgestein der Sozialdemokraten vor Ort feierte seine 60-jährige SPD-Mitgliedschaft Dafür erhielt er im Rahmen einer kleinen Feierstunde Urkunde und Anstecknadel.
  Die Verfolgung der Sozialdemokraten vor und während des Zweiten Weltkriegs, aber auch die Gräueltaten in den Arbeits- und Konzentrationslagern unter dem Regime der Nationalsozialsten hatten Josef Schuler betroffen gemacht und 1956 zur Mitgliedschaft in die SPD bewegt.
  Parallel hinzu kam auch seine Kandidatur zu den Kommunalwahlen im damals noch selbstständigen Batzenhofen. "Willy Brandt und Helmut Schmidt waren später meine großen Vorbilder", bekannte Schuler.
  Schuler ist Sozialdemokrat durch und durch. Diese Einstellung präget ihn auch, sich schon in jungen Jahren für das Gemeinwohl einzusetzen. Er engagierte sich in der Vorstandschaft des Musikvereins Batzenhofen, später auch bei der Freiwilligen Feuerwehr, bei der er von 1966 bis 1991 die Geschicke des Vereins leitete. Er war Gründungsmitglied des CSC Batzenhofen-Hirblingen.
  48 Jahre lang war er in der Kommunalpolitik tätig, zunächst von 1966 bis 1978 als Gemeinderat von Batzenhofen, dann von 1978 bis April 2014 als Stadtrat von Gersthofen. Als Stadtrat war Schuler politisch maßgeblich am wirtschaftlichen Aufschwung der Kommune beteiligt. Bis heute ist er Fürsprecher für die Belange der Ortsteile und deren Bewohner. Das hat ihn auch den Titel des "heimlichen Bürgermeisters von Batzenhofen" eingebracht.
  Josef Schuler ist der einzige lebende Ehrenbürger der Stadt Gersthofen. Diese Ehrung erhielt er 2014 "in dankbarer Würdigung der besonderen Verdienste um Gersthofen und der vielfältigen Unterstützungen örtlicher Belange".
  In der SPD hatte Schuler fast alle Vorstandsfunktionen inne. Bei Wahlkämpfen zählte er zu den fleißigsten Kandidaten und Helfern.
Geradlinig und hilfsbereit
  Bei der Laudatio bezeichnete SPD-Ortschefin Janine Hendriks den Jubilar "als Vorbild für Treue zur Partei und für den Einsatz zur Wahrung der Demokratie". Schuler habe sich stets mit Entschlusskraft, Geradlinigkeit und Hilfsbereitschaft für die Belange seines Heimatorts Batzenhofen und für den Erhalt der gewachsenen Dorfstrukturen eingesetzt.
  Nach der offiziellen Würdigung tauschten die Sozialdemokraten in kleiner Runde - ihr gehörten neben Hendriks noch die frühere Dritte Bürgermeisterin Gersthofens, Annegret Kirstein, SPD-Fraktionschef Peter Schönfelder und Landtagsabgeordneter Herbert Woerlein an - viele Erinnerungen aus. Dabei zeigte der 85-Jährige seinen Gästen voller Stolz sein Parteibuch Dort fehlte keine einzige Beitragsmarke. Zudem hatte es vor vielen, vielen Jahren der frühere Bundesminister und Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion, Herbert Wehner, mit seiner persönlichen Unterschrift aufgewertet.
 
 
23. Februar 2016:
Der Fernsehretter ist gescheitert
Fernsehen 2014 brachte Sternekoch Frank Rosin das Lokal Balkan Spatzl in Schwung. Eine Wiederholung brachte das Thema jetzt wieder auf. Was aus der Batzenhofer Gaststätte geworden ist
  Die Hoffnungen waren groß: Sternekoch Frank Rosin persönlich hat sich im Frühjahr vor zwei Jahren darum gekümmert, das damalige Lokal Balkan Spatzl in Batzenhofen auf Vordermann zu bringen. In der Kabel-1-Sendung "Rosins Restaurants" entwickelte er ein neues Konzept für die Gaststätte, mit der das Geschäft richtig in Fahrt kommen sollte. Am Sonntagnachmittag strahlte der Fernsehsender die Sendung erneut aus. Gebracht hat die prominente Hilfe letztendlich jedoch nichts: Nur wenige Monate nach Rosins Besuch musste das Restaurant schließen. Der damalige Koch Sascha Korljan und seine Mutter, Doris Hauser-Korljan, hatten den Sternekoch im Juni 2014 zu Hilfe gerufen. Hauser-Korljan und ihr Ehemann, die damals selber eine Gaststätte in Augsburg betrieben, hatten einen Großteil ihrer Ersparnisse in den Gasthof gesteckt, um ihrem Sohn unter die Arme zu greifen. Sascha Korljan, gelernter Metzger, steckte zu dieser Zeit nämlich mitten in einer Privatinsolvenz.
  Zunächst schienen die Änderungen des Fernsehteams erfolgversprechend: Die bunte Einrichtung und die farbigen Wände wichen einem eleganteren weißen Anstrich und Kronleuchtern an den Decken. Auch die Speisekarte veränderten Frank Rosin und sein Fernsehteam, um die Balkanwurzeln der Familie zu würdigen - Korljans Vater stammt von dort. Traditionelle bayerische Gerichte ersetzte der Sternekoch durch eine Mischung aus Spezialitäten vom Balkan und aus Bayern, darunter zum Beispiel Cevapcici auf bayerische Art. Nur wenige Monate nach dem Besuch des Sternekochs verkündeten die damaligen Inhaber jedoch über ihre Facebook-Seite, dass das Restaurant geschlossen wurde. "Aus persönlichen Gründen", so schrieben sie im Oktober 2014. Insgesamt hielt sich das Balkan Spatzl gerade einmal zehn Monate im Gersthofer Ortsteil Batzenhofen, trotz der prominenten Unterstützung. Was nach der Schließung aus den ehemaligen Inhabern geworden ist, kann auch Josef Schuler nicht sagen. Der Altstadtrat, der auch "Batzenhofens heimlicher Bürgermeister" genannt wird, weiß nur, dass die Familie weggezogen ist. Inzwischen ist das Restaurant zum ursprünglichen Namen zurückgekehrt: Gasthof Schmid. Unter dem neuen Inhaber Frank Rittner, der das Gasthaus im Dezember 2014 übernommen hat, finden sich wieder traditionelle bayerische Gerichte auf der Karte: Statt Cevapcici oder dem Balkan-Burger gibt es nun wieder Käsespätzle oder Spanferkelbraten mit Blaukraut. Auch die Einrichtung hat Rittner ländlicher gestaltet. Statt opulenter Kronleuchter finden Gäste jetzt wieder karierte Tischdecken, einen alten Kachelofen und eine Jagdstube im Gasthaus.
 
 
24. Februar 2016:
So stimmt's
Balkan Spatzl: Privatinsolvenz war vorher
  In unserer gestrigen Berichterstattung zum ehemaligen Restaurant Balkan Spatzl in Batzenhofen schrieben wir, dass sich der Koch Sascha Korljan zum Zeitpunkt der Dreharbeiten für die Serie "Rosins Restaurant" in einer Privatinsolvenz befand. Der Betroffene legt Wert auf die Feststellung, dass seine Privatinsolvenz zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen war. Die als seine Mutter betitelte Doris Hauser-Korljan sei zudem nicht seine leibliche Mutter, sondern die Lebensgefährtin seines Vaters.
 
 
26. Februar 2016:
Besuch vom Weihbischof
Pastoralvisitation in Batzenhofen
  Eine Bischöfliche Pastoralvisitation prägt das Leben der Pfarrei Batzenhofen am Wochenende.
  Am Samstag, 27. Februar, stehen den ganzen Tag über viele Gesprächstermine an, unter anderem mit Pfarrer Siegfried Hutt und Vertretern des Pfarrgemeinderats, der Kirchenverwaltung, der nichtpastoralen Mitarbeiter und der Ministranten und Jugendlichen. Den Abschluss des ersten Tags bildet um 18 Uhr eine Eucharistiefeier mit Predigt in der Filialkirche St. Wolfgang in Rettenbergen.
  Am Sonntag, 28. Februar, beginnt um 9.30 Uhr in der Pfarrkirche St. Martin in Batzenhofen ein Pontifikalgottesdienst mit Predigt zum Abschluss der Visitation. Danach gibt's einen Stehempfang für alle Kirchenbesucher im Pfarrsaal.
 
 
29. Februar 2016:
Ein Weihbischof gibt sich nicht nur weihevoll
Pastoralvisite Florian Wörner nimmt sich in Batzenhofen viel Zeit zum Gespräch mit den Aktiven der Pfarrei. Angesichts künftiger Herausforderungen macht der Geistliche den Gläubigen Mut. Das kommt an
  Glauben in schwieriger und immer undurchsichtigerer Zeit. Das macht vielen Katholiken das Leben schwer. In der Pfarrei Batzenhofen zeichnet sich zudem eine Änderung ab. Bei seiner zweitägigen Pastoralvisitation gelang es Weihbischof Florian Wörner, den Gläubigen Mut zu machen. Dabei hatte er auch ein offenes Ohr für die Kleinsten in der Pfarrei.
  Einen ganzen Tag informierte sich der Geistliche über das Leben in der Pfarrei und nahm sich Zeit für Gespräche mit den vielen Menschen, die das Leben in der Pfarrei gestalten und tragen.
  Vor allem eine Frage brennt den Katholiken auf den Nägeln: "Unser Pfarrer Siegfried Hutt ist 75 Jahre alt. Wenn er geht, dann kommt eine Pfarreiengemeinschaft auf uns zu", erklärt Margaret Ottner, die beim Pontifikalgottesdienst zum Abschluss des Besuchs am Sonntag im Kirchenchor mitsang. Eine Pfarreiengemeinschaft mit Gersthofen sei manchem Batzenhofer nicht recht, betont sie. "Man ist heutzutage noch auf einer Insel der Seligen, wenn man, wie Batzenhofen bisher, noch einen eigenen Pfarrer hat." Dass die westlichen Stadtteile durchaus eine eigene Identität haben, wird immer wieder deutlich.
  Im Gottesdienst dankt der Weihbischof auch seinem geistlichen Kollegen vor Ort: "Ein herzliches Vergelt's Gott geht an Siegfried Hutt für seinen Dienst auch lange in die Zeit seines Rentenalters hinein." Und auch allen, die sich ins Pfarreileben in Batzenhofen und Rettenbergen einbringen, dankte er. "Es freut mich, dass dies etwa 150 Menschen sind." Deswegen gehe auch er ermutigt nach dieser Visitation.
  Florian Wörner machte beim Besuch zwar deutlich, dass die Pfarreiengemeinschaft kommen werde. Dennoch schaffte er es, die Gläubigen zu ermutigen, seine Worte "Yes we can - wir schaffen das!" kamen an. Das wurde nicht zuletzt beim Stehempfang zum Abschluss des Besuchs deutlich.
  "Er ist ein guter Zuhörer und hat ein offenes Ohr für alles", freute sich Pfarrgemeinderatsvorsitzende Christa Schäffler, die mit dem hohen geistlichen Besuch schon am Samstag intensiv gesprochen hatte. "Man fühlt sich von ihm ernst- und wahrgenommen." Und augenzwinkernd meinte Wörner: "Es ist gut, wenn man in Batzenhofen die Kirche und die Orgel renoviert." Denn das Pfarreileben werde auch in Zukunft möglich sein. Christa Schäffler: "Er will eine Lösung suchen, dass es weiterhin Sonntagsgottesdienste in Batzenhofen geben wird - eventuell mit Priestern im Ruhestand. Das hat uns beruhigt."
Sehr aufgeschlossen sei er auch den Jugendlichen entgegengetreten: "Am Samstag hat er mit ihnen sogar Kicker gespielt." Beim Gottesdienst segnete Wörner jedes Kind einzeln. Eifrig sangen ihm die Kindergartenkinder nach der Kirche ein Lied. Zum Gottesdienst und zum Empfang spielte der Musikverein Batzenhofen für den Gast.
 
 
18. April 2016:
110 Jahre und kein bisschen leise
Lebensgefühl Wie sich der Musikverein in Batzenhofen gefeiert hat
  110 Jahre Musikverein Batzenhofen: Wenn das mal kein Grund zum Feiern ist. Mit der "Festlicher Ouvertüre" von Smetana eröffnete der Musikverein Batzenhofen seine Jubiläumsveranstaltung am Samstag.
  Wie tief das Orchester in Batzenhofen verwurzelt ist und wie stolz der Ort auf seine Musiker ist, unterstrich Erwin Lutz, Zweiter Vorsitzender des Musikvereins, in seinem Bildvortrag. Die Initialzündung für eine eigene Musikkapelle gaben im Jahr 1906 20 Musikanten.
  Nach dem Ersten Weltkrieg fehlte es an Nachwuchs, die öffentlichen Auftritte wurden zusehends schwieriger. Es sei keine Selbstverständlichkeit gewesen, auch nach dem Zweiten Weltkrieg wieder einen Verein zu gründen, sagte Lutz weiter.
  Auf Anregung des damaligen Bürgermeisters August Kraus wurde die Blaskapelle offiziell gegründet. Er war es auch, der dieser mit den verbliebenen Kameraden, verstärkt durch begabte Nachwuchskräfte, wieder Leben einhauchte. 1977 wurde das ehemalige Feuerwehrhaus in Batzenhofen zum Vereinsheim umgebaut - nun konnte richtig geprobt werden.
Mit der Aldeiner Schützenkompanie pflegt der Musikverein Batzenhofen seit über 40 Jahren eine freundschaftliche Beziehung. So war die Freude groß, dass einige Mitglieder dieses Vereins den weiten Weg aus Südtirol auf sich genommen hatten, um an dieser Feierlichkeit teilzunehmen.
  Heute zählt die Batzenhofer Kapelle knapp 70 aktive weibliche und männliche Musiker. Die Altersspanne liegt zwischen neun und 66 Jahren. Sie beherrschen von Musical bis Marsch, von Pop bis Klassik alle Musikrichtungen, was sie bei ihren zahlreichen Auftritten immer wieder unter Beweis stellen.
  "Musik ist die einzige Sprache ohne Worte", sagte Angela Ehinger, Vorsitzende des ASM-Bezirks 15. Sie freue sich zu sehen, wie viele junge Menschen in der heutigen modernen Gesellschaft sich zu ihrem Musikverein bekennen. "Sie sind mit Begeisterung dabei, denn es gibt nichts Schöneres, als mit Freunden zu musizieren."
  Den Enthusiasmus, den die Musikkapelle Batzenhofen an den Tag legte, und die Spielfreude der Musiker weckte schon einmal die Vorfreude auf die nächsten Höhepunkte im Jubiläumsjahr. Mit dem "Augsburger Landmarsch" von Franz Xaver Holzhauser wurde der offizielle Teil beendet.
 
 
23. Mai 2016:
Opernheld oder Geldsack?
Diesmal dreht sich Serie um Geschichte Batzenhofens
  Es ist eines der wenigen Dörfer in unserem Landkreis, das schon im ersten Jahrtausend urkundlich erwähnt wird, und zwar im Jahr 838 als "Pazcinhoua". Seine Lage am Böglegraben an der Schmutter war schon früh ein begehrtes Siedlungsgebiet, erst von Kelten, dann Römern und schließlich Alemannen.
  Heute heißt der mittlerweile zur Stadt Gersthofen gehörende Ort Batzenhofen.
  Rund 1000 Menschen leben hier. Ein Ortsname, der einmal mehr zu etlichen (Fehl-) Deutungen anregt. Hat es vielleicht etwas mit dem deutschen Wort Batzen für Haufen zu tun? Wobei mit Batzen vornehmlich Geld gemeint ist. War der Gründer also ein Geldsack? Natürlich nicht.
  Und dann gibt es auch das Verb batzen für kleben: Heißt Batzenhofen etwa so, weil es am Böglegraben klebt? Ebenfalls falsch. Batzenhofen ist auch nicht von Bazis gegründet worden. Und der italienische Komponist Leoncavallo hat mit seiner Opernfigur Bajazzo auch nicht an den Namensgeber Batzenhofens gedacht ...
  Nein, Batzenhofens Pate war wohl ein gewisser "Bazzo" oder "Pazzo". Völlig sicher ist diese Deutung allerdings auch nicht. Möglich ist wohl auch ein Zusammenhang mit dem lateinischen Wort "pascua" für Weide, so der Privatmann Franz X. Köhler auf seiner interessanten Homepage "Batzenhofen".
  Die Annalen erwähnen den Ort ein zweites Mal im Jahr 969 als "Pazenhoua". In diesem "Ulrichsurkunde" genannten Dokument geht es um die Schenkung von Batzenhofer Gütern an das neu gegründete Frauenkloster St. Stephan in Augsburg.
  Unser heutiger Name taucht erstmals im 15. Jahrhundert auf. Und eine latinisierte Fassung stammt mit "Bazenhoffensis prope Augustam" (bei Augsburg) aus dem frühen 17. Jahrhundert.
  Das seit 1964 geführte Wappen ist silbergrundig. Darauf ist eine grüne Staude mit vier symmetrisch angeordneten Zweigen und fünf Blättern abgebildet. Auf den beiden unteren Zweigen sitzen zwei einander zugewandte Beizvögel (zur Jagd abgerichtete Greifvögel wie etwa Falken) - sie sind die Wappentiere der Herren von Batzenhofen.
    Da lernt der im Artikel erwähnte Autor dieser Homepage noch hinzu: Dann hätte man die 1000-Jahr-Feier aufgrund der ersten urkundlichen Erwähnung des Ortsnamens ja schon 1838 abhalten können und nicht erst 1969 - dann hätte der Autor allerdings nicht dabei sein können. Und noch eine, wenn auch sicher nicht ganz ernst zu nehmende Deutung des Ortsnamens soll nicht soll nicht unerwähnt bleiben: Der berühmt-berüchtigte Batzenhofer Lehm, der nach einem Regenguß gern in großen Batzen an den Schuhen klebt.
 
 
24. Juni 2016:
Die Ehemaligen sind gefragt
Jubiläum Musikkapelle Batzenhofen feiert 110 Jahre Bestehen und will mit früheren Aktiven spielen
  Mehr als ein Jahrhundert im Zeichen der Musik: Am Sonntag, 24. Juli, feiert die Musikkapelle Batzenhofen ihr 110-jähriges Bestehen. Dies soll im Rahmen des Gartenfestes gefeiert werden.
  Für das Ereignis hat sich der Vorsitzende des Musikvereins Batzenhofen, Martin Ehinger, etwas Besonderes einfallen lassen. "Wir wollen alle Musiker und Musikerinnen recht herzlich einladen, die beim Musikverein schon mal gespielt haben." Gemeinsam mit den Ehemaligen wollen die aktuell aktiven Musiker drei Stücke spielen. "Diejenigen, die kein Instrument mehr haben, können zu den Stücken auch singen", betont Ehinger. Es ist dem Musikverein wichtig, auch die früheren Instrumentalisten mit in die Feier einzubeziehen: "Nicht zuletzt durch ihr Engagement, ihren Idealismus und ihre Kameradschaft konnte sich die Musikkapelle immer weiter entwickeln."
Erst kennenlernen, dann gemeinsam feiern
  Sorgen über einen immensen Vorbereitungsaufwand brauchen sich die früheren Aktiven nicht zu machen: Eine Probe und die Notenausgabe findet am Freitag, 22. Juli, um 19.30 Uhr statt. Dafür gibt's bei der Probe und vor allem auch beim Fest reichlich Gelegenheit, die alten "Mitstreiter" der Musikkapelle Batzenhofen wiederzusehen und die neuen Instrumentalisten näher kennenzulernen. Am Sonntag, 24. Juli, wird dann gefeiert. Beginn ist um 10 Uhr mit einem Festgottesdienst in der Kirche St. Martin, anschließend gibt es einen Kirchenzug zum Musikheim und Unterhaltung mit dem Musikverein. Nachmittags spielt die Jugend und Schülerkapelle Bahiga mit Jungmusikern aus Batzenhofen, Hirblingen und Gablingen. Als Höhepunkt ist um 17 Uhr ein Auftritt des Ehemaligen-Orchesters vorgesehen. Abends spielt wieder der Musikverein. Den ganzen Tag über ist für Speisen und Getränke gesorgt.
 
Rückfragen beantwortet Musikvereins-Vorsitzender Martin Ehinger unter der Telefonnummer 0175/5075624.
 
 
21. Juli 2016:
Zum Geburtstag gibt's ein Gartenfest
Jubiläum Musikkapelle Batzenhofen feiert 110-jähriges Bestehen am Sonntag
  Nicht erst seit 110 Jahren wird in Batzenhofen musiziert. Sicher ist aber: Elf Jahrzehnte gibt's den Musikverein Batzenhofen mit seiner Kapelle. Und dies wird am Sonntag, 24. Juli, gefeiert.
  Was einst im Jahr 1906 als Verein mit etwa 20 Musikern begann, wird heute von 66 Musikern weitergetragen. Dabei gab es auch einige Tiefen. Im Jahr 1921 bestand die Kapelle nur noch aus 12 Mitgliedern, öffentliche Auftritte wahren fast nicht mehr möglich. Auch wenn sich das Ensemble zwischenzeitlich erholt hatte, kam das freie Musizieren während des Zweiten Weltkriegs fast gänzlich zum Erliegen.
  Als nach dem Krieg das Vereinsleben in Batzenhofen allmählich wieder begann, bildete sich eine Musikgemeinschaft. Deren Erfolg bewirkte, dass Bürgermeister August Kraus im Jahr 1956 die Wiedergründung einer "offiziellen" Musikkapelle anregte. Diese bestand damals aus nur 17 Mitgliedern. Offizielle Vereins-Wiedergründung war dann am 6. September 1959.
  Der heutige Vorsitzende Martin Ehinger ist besonders stolz auf die Ausbildung in der Jugend- und Schülerkapelle BAHIGA, die gemeinsam von den Musikvereinen in Batzenhofen, Hirblingen und Gablingen getragen wird. "Die Musikkapelle ist ein fester Bestandteil des Dorflebens in den Ortsteilen Batzenhofen, Edenbergen und Rettenbergen, indem wir Feste und Konzerte gestalten und das Kirchenjahr musikalisch umrahmen." In den 18 Jahren, die Andreas Meyer die musikalische Leitung der Kapelle schon innehat, ist aus einer kleinen und sehr jungen Mannschaft ein Ensemble mit einem stattlichen Orchester sowie zwei Jugendorchestern geworden.
  Am Sonntag, 24. Juli wird der Geburtstag in Form eines Gartenfests gefeiert. Der Beginn ist um 10 Uhr mit einem Gottesdienst in der Kirche St. Martin. Anschließend gibt es einen Zug zum Musikheim in der Sebastianstraße. Den ganzen Tag über gestaltet die Musikkapelle dort das Gartenfest. Für Speisen und Getränke ist mit Frischem vom Grill und Kaffee und Kuchen gesorgt.
  Um 14 Uhr spielt die Schüler-und Jugendkapelle BAHIGA und um 17 Uhr soll ein Ehemaligenorchester auftreten. Für dieses Orchester sucht Martin Ehinger mit seinem Team noch möglichst viele Ehemalige, die bei diesem speziell "Festorchester" mitspielen möchten. "Wir wollen gemeinsam n den Ehemaligen drei Stücke aufführen", erklärt Ehinger. "Diejenigen, die kein Instrument mehr habe können zu den Stücken auch singen."
  Damit das beim Fest auch reibungslos klappt, findet am morgigen Freitag, 22. Juli, ab 19.30 Uhr im Musikheim eine Probe statt. Dort werden auch die Noten ausgegeben. Am Sonntagabend nach dem Ehemaligenorchester spielt dann wieder die Musikkapelle.
 
 
25. Juli 2016:
Ein Konzert unterm Tarnzelt
Gartenfest Musikkapelle Batzenhofen feiert 110-jähriges Bestehen
  Der Amoklauf am Freitagabend hatte auch die Mitglieder des Musikvereins Batzenhofen sehr geschockt. Doch ihr Fest zum 110-jährigen Bestehen der Kapelle zogen sie am gestrigen Sonntag dann doch durch.
  "Wir haben zunächst über eine Absage diskutiert, dann erschien es uns aber besser, das Fest mit einem Gedenken an die Opfer des Amoklaufs zu beginnen", erklärte Vereinsvorsitzender Martin Ehinger. So bleiben die Vereinsfahnen beim Gottesdienst und vor dem Musikheim auf halbmast.
  Nach dem Zug von der. Pfarrkirche zum Musikheim spielten die verschiedenen Ensembles des Musikvereins zur Unterhaltung der vielen Besucher. Da es kein wirklich rundes Jubiläum war, wurde halt ein Gartenfest gefeiert. Zum Schutz vor der Sonne diente ein Tarnzeit. Unter diesem schützenden Dach waren die Musiker der Batzenhofer Kapelle und ihr Dirigent Andreas Meyer gefragt, wo sie spielten, während sich die Besucher mit Speisen und Getränken eindecken konnten.
  Eine Unterbrechung für die "Großen" gab's als ab 14 Uhr die Schüler- und Jugendkapelle BAHIGA spielte, die ihre jungen Instrumentalisten aus den Musikvereinen Batzenhofen, Hirblingen und Gablingen rekrutiert. Einen besonderen Programmpunkt gab's gegen 17 Uhr, als sich ehemalige Musiker, der für drei Stücke heutigen Kapelle anschlossen. Am Abend war wieder das Blasorchester gefragt.

 
 
27. August 2016:
Auch der Storchenwirt in Lauterbrunn schließt
Wirt Der Pächter zieht nach Batzenhofen. Er sagt: Dass das Geschäft nicht liefe, liegt auch an den Vereinen und der Gemeinde
  Am Sonntag, 28. August, ist für Reinhard Nietschke Schluss. Die Stammtischler, die Kartler und die, die abends noch auf ein gemütliches Bier gehen wollen, waren bestürzt, als sie die Nachricht bekamen: Der Storchenwirt in Lauterbrunn hört aus betriebswirtschaftlichen Gründen auf. Nietschke, der Pächter dieser Gaststätte mit jahrelanger Tradition, hat jedenfalls "die Schnauze voll", sagt er: "Ich muss meine Familie ernähren und weiß nicht mehr wie. Mit zwei bis maximal fünf Stammgästen am Abend kann ich nicht überleben." Und er fügt hinzu: "Die Leute trinken offensichtlich ihr Bier heutzutage lieber daheim."
  Nietschke sagt aber auch, dass ihm die Gemeinde Versprechungen gemacht habe, die so nicht eingetroffen seien: dass er das geplante Bürgerhaus nebenan übernehmen kann. Dort hätte er mehr als 50 Gäste bewirten können. Was gut gewesen wäre, gab es doch viele Anfragen für Geburtstagsfeiern, Leichenschmaus, Vereinsabende und, und, und. "Ich wurde wegen des Neubaus immer wieder vertröstet", sagt er. Das sieht man vonseiten der Gemeinde anders. Bürgermeister Heinrich Jäckle sagt: "Dass er nicht abwarten wollte, bis es so weit ist und kurzfristig gekündigt hat, tut schon weh." Aber: "So ein Neubau entsteht eben nicht von heute auf morgen. So was muss geplant werden und kostet Geld. Schließlich sollen auch Vereine und die Feuerwehr untergebracht werden." Im Rahmen der Dorferneuerung wolle man das alte Gasthaus mit jahrzehntelanger Tradition abreißen und wieder neu aufbauen. "Das geht natürlich auch nicht so schnell", sagt Jäckle.
  In der Gaststube des Storchen haben maximal 30 Personen Platz, will man noch einigermaßen gemütlich sitzen. Immer wieder musste Reinhard Nietschke deshalb Absagen erteilen - bis keine Anfragen mehr kamen. Wie er mussten schon viele Pächter im Umland aus ähnlichen Gründen aufgeben. Kürzlich hatte auch der Pächter des Bräustübles in Altenmünster angekündigt, dass er am Sonntag, 4. September, schließen wird (wir berichteten).
Doch Nietschke führt auch noch ein anderes Problem an: Der Storchenwirt hat zwar einen gemütlichen Biergarten, allerdings machten ihm sehr oft die Sommerfeste in der Umgebung einen Strich durch die Rechnung. Er kritisiert die Vereine, die mit ihren Großveranstaltungen Umsätze erreichen, von denen Gastronomen nur träumen können. Dieser Konkurrenz seien Wirtshäuser auf Dauer nicht gewachsen. "Wie oft musste ich Lebensmittel in die Mülltonne kippen, weil sie nicht mehr frisch waren", sagt Nietschke. "Das schmerzt."
  Trotzdem geht er mit einem lachenden und weinenden Auge. Denn im September will Reinhard Nietschke zusammen mit seiner Frau in Batzenhofen den Gasthof Schmid übernehmen. Die Küche wird - wie auch schon im Storchenwirt - gut bürgerlich sein. Die Räumlichkeiten inklusive der Küche haben sie schon auf Hochglanz gebracht. "Mitte September werden wir das Lokal offiziell eröffnen." Die Gemeinde Heretsried ist jetzt bemüht, einen Nachfolger für das Gasthaus Zum Storchen zu finden. Keine leichte Aufgabe. "Bisher hat sich noch niemand gemeldet", sagt Bürgermeister Jäckle.
 
 
21. September 2016 (Stadtzeitung):
Der lange Weg zur neuen Orgel
KIRCHE Die Kirchenorgel in St. Martin Batzenhofen ist in einem "völlig unzulänglichen" Zustand. Ein neues Instrument kostet mehr als 200 000 Euro - dazu fehlen noch mehr als 50 000 Euro.
  Die in den Jahren 1919/20 von Julius Schwarzbauer, Mindelheim, erbaute Orgel von St. Martin, Batzenhofen, wurde erstmals bereits 1986 in einem Gutachten als "völlig unzulänglich" bezeichnet. Ein weiteres Gutachten aus dem Jahr 2002 rät von einer Generalüberholung ab und empfiehlt statt dessen einen Neubau. Ein nochmaliges Gutachten im Juli 2008 bestätigte die vorausgegangenen Befunde, was zum Anlaß für die Gründung eines Fördervereins wurde.
  Die "Orgelfreunde St. Martin der Pfarrei Batzenhofen" wurden am 25. Juli 2008 mit nur 14 Mitgliedern gegründet und sind seither auf fast 120 Mitglieder angewachsen. Ziel des Vereins ist Pflege und Erhalt der kirchlichen Orgelmusik in St. Martin, Batzenhofen, vorrangig die finanzielle Unterstützung der Kirchenverwaltung bei der Beschaffung einer neuen Pfeifenorgel.   Durch Mitgliedsbeiträge, Spenden, Veranstaltungen und Verkaufsaktionen konnten seit der Vereinsgründung rund 130 000 Euro angesammelt werden.
  Wichtige Schritte auf dem Weg zur neuen Orgel waren die Genehmigung zur Orgelerneuerung durch Dr. Nikolaus Könner vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege im Jahr 2012 und durch die untere Denkmalschutzbehörde am Landratsamt Augsburg Anfang 2013.
  Pater Stefan U. Kling OPraem, amtlicher Orgelsachverständiger und Leiter des Amtes für Kirchenmusik am Referat Kirche und Kultur des Bischöflichen Ordinariats Augsburg, hat sich bereit erklärt, die Planung für die neue Orgel zu übernehmen und einen Dispositionsvorschlag und einen Leistungsrahmen für die neue Orgel erstellt.
  Anhand dieser Unterlagen wurde Mitte 2015 die Ausschreibung durchgeführt und mit vier Orgelbauern vor Ort Gespräche geführt.
  Den erhaltenen Angeboten ist gemeinsam, daß sie alle über 200 000 Euro liegen. Somit klafft noch eine Finanzierungslücke von rund 50 000 Euro, die es zu schließen gilt. Der Hirblinger Universalkünstler Hans-Rainer Mayer hat daher zum vierten Mal seine Unterstützung zugesagt: Am Freitag, dem 30. September abends um 19.45 Uhr wird er im Pfarrsaal von St. Martin in seiner bekannt humorigen Art das Thema "Dorfleben - Kornblumen und Cannabis" präsentieren und die Kurzgeschichten aus seinem neuesten Werk mit dem einen oder anderen Lied zur Gitarre untermalen.
  Der Künstler und die Orgelfreunde laden zu einem netten und abwechslungsreichen Abend ein. Der Eintritt ist frei, Spenden für die neue Orgel werden jedoch gerne entgegengenommen.
 
 
12. Oktober 2016 (Stadtzeitung):
Geisterhand am Bau
JUBILÄUM / 250 Jahre wird die Sebastiankapelle in Batzenhofen in diesem Jahr. Der Name "am Kirchberg" sorgt immer wieder für Verwirrung. Der Bauplatz ist sagenumwoben.
  Die unter Denkmalschutz stehende Sebastiankapelle am nordöstlichen Ortsrand von Batzenhofen kann ein Jubiläum feiern: Sie wurde 1766 als Nachfolgebau für eine Anfang des 16. Jahrhunderts auf dem Kirchberg errichtete Kirche erbaut, die man wohl nicht mehr für sanierungsfähig hielt und wird somit in diesem Jahr 250 Jahre alt.
  Aus ihrer Vorgängerkirche, die erst Johannes dem Täufer und ab 1669 dann auch dem "Pestheiligen" Sebastian geweiht war, stammte vermutlich auch das wertvolle Flachrelief in Solnhofer Stein "Verkündigung Mariens" aus dem Jahre 1504, das in der heutigen Kapelle gefunden und dann im Museum verwahrt wurde.
  Der Entwurf für die Sebastiankapelle geht vermutlich auf Bernhard Nigg zurück, ausgeführt wurde er dann durch Maurermeister Pontian Hübler aus Aystetten und Zimmerermeister Bartholomäus Schnitzler aus Batzenhofen. Einen Teil der Baukosten übernahm das Stift St. Stefan in Augsburg, den Rest hatten die Gläubigen aus Batzenhofen, Edenbergen, Rettenbergen und Holzhausen zu tragen, sei es durch Geldspenden oder durch Frondienste.
  Die Kapelle wird von einem barocken Altar mit einer Statue des heiligen Sebastian dominiert.
  Daneben besitzt sie Fresken mit Darstellungen der Heiligen Josef und Antonius an den Seitenwänden, im Schiff ein großes Deckengemälde mit der Muttergottes, welche die Kirchen von Batzenhofen und Rettenbergen sowie die Kapelle von Edenbergen beschützt und an der Chordecke ein kreuzförmiges Bild von Jesus mit Dornenkrone. Diese Malereien wurden 1877 durch A. Bourier geschaffen.
  1999 wurde die Kapelle zuletzt renoviert, wobei der gesamte Außenputz erneuert wurde; vor kurzem erhielt sie einen neuen Außenanstrich.
  Der am Sebastianstag in der schlichten Dorfkapelle abgehaltene Gottesdienst war früher mit einer Pferdebenediktion verbunden; hierfür leisteten die Bauern eine Getreideabgabe, den sogenannten Sebastiansroggen. Am Palmsonntag wurden hier noch in den 60er Jahren die Palmbuschen geweiht und dann in feierlicher Prozession zur Kirche getragen. Dieser Brauch fiel dem zunehmenden Autoverkehr zum Opfer.
  Um die Sebastiankapelle rankt sich folgende Sage: Das Kirchlein sollte ursprünglich am höchsten Punkt des Ortes, dem Kirchberg mit der mächtigen alten Eiche errichtet werden, wo ihr Vorgängerbau gestanden hatte. Doch Nacht für Nacht wanderte das dorthin gebrachte Baumaterial von Geisterhand an die Stelle, wo heute die Kapelle steht, bis die Bauleute schließlich nachgaben und den heutigen Standort wählten.
  Der Name "Kirchberg" für den ursprünglich vorgesehenen Bauplatz hat sich jedoch bis heute erhalten und sorgt bei Ortsunkundigen immer wieder für Verwirrung.
  In der Kapelle findet während der wärmeren Jahreszeiten jeden Dienstagabend ein Gottesdienst statt. Der letzte Gottesdienst im Oktober wird anläßlich des Jubiläums feierlich gestaltet. Dann beginnt für das Kirchlein wieder der Winterschlaf bis zum nächsten Frühjahr.
 
 
10. Dezember 2016:
Ein neues Heim für "Fresser"
Bauantrag Gersthofer Ausschuss stimmt Kälberstall in Batzenhofen zu. Was es damit auf sich hat
  Was sind eigentlich "Fresser"? Mit dieser Frage sah sich der Gersthofer Bauausschuss konfrontiert. Der Grund dafür waren ein Bauantrag und eine Nutzungsänderung für einen landwirtschaftlichen Betrieb aus dem Stadtteil Batzenhofen.
  An der Sebastianstraße soll ein Kälberstall umgenutzt werden. Entlang der nördlichen Grundstücksgrenze sei ein Ersatz-Neubau für einen "Fresseraufzuchtstall" für die bestehende landwirtschaftliche Nutzung vorgesehen, erläuterte Stadtbaumeister Thomas Berger.
  Fresser sind nach Angaben der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft Kälber mit einem Lebendgewicht von 200 bis 250 Kilogramm, die entwöhnt sind und mit hofeigenem Grobfutter weitergemästet werden können.
  Für die Fresseraufzucht werden meist männliche Kälber in einem Alter von circa fünf bis sechs Wochen und einem Gewicht von circa 80 bis 90 Kilogramm zugekauft. Diese Kälber sind an Tränke, aber nur bedingt an Grobfutter gewöhnt. Die eigentlichen Ziele der folgenden Aufzuchtperiode von etwa 14 bis 15 Wochen sind daher die Entwöhnung der Kälber und ihre Entwicklung zum Wiederkäuer, damit die Tiere mit hofeigenem Grobfutter weitergemästet werden können. Es ist demzufolge die Vorstufe der Bullenmast. Spezialisierte Bullenmastbetriebe greifen für die Mast, vorwiegend auf Fleckviehtiere zurück. Um sich jedoch die aufwendige Fütterung der zunächst noch milchtrinkenden Kälber zu ersparen, gehen die Kälber zuerst an spezialisierte Fresseraufzuchtbetriebe, die diese Zeitspanne der Mast übernehmen. Fleckviehkälber werden größtenteils in Bayern gezüchtet und gelten als äußerst masttauglich und robust, sodass sie, auch in großer Anzahl nach Norddeutschland transportiert werden.
  Der jetzt in Batzenhofen geplante Fresseraufzuchtstall misst außen 33 x 13,70 Meter und hat eine Höhe von 7,35 Metern. Der bestehende Stall, der an das Wohngebäude anschließt, soll dann stillgelegt und als Lager beziehungsweise als Heizungsraum genutzt werden. Im bestehenden Wohngebäude, einem Einfamilienhaus soll das Dachgeschoss ausgebaut werden. Allerdings entsteht dadurch keine selbstständige Wohneinheit. Dazu werden eine Dachgaube mit circa 1,80 Metern Breite und vier Dachflächenfenster eingebaut. Der bestehende Kamin wird zurückgebaut. Das Erdgeschoss wiederum wird als separate Wohneinheit umgebaut, sodass nun ein Zweifamilienhaus entsteht. Insgesamt werden dafür vier Fahrzeugstellplätze erforderlich und ausgewiesen. Der Bauausschuss stimmte dem Antrag einmütig zu.
 
 
10. Dezember 2016:
Geheimnisvolle Gewölbe
Ortstermin Schloss Batzenhofen lässt seinen Besitzer nicht los. Denn das Gebäude gibt viele Rätsel auf, die auch nach wissenschaftlichen Untersuchungen längst nicht alle gelöst sind
  Sebastian Schaflitzel ist leidenschaftlicher Sammler. Und mag das historische Puzzleteil, das er über den ehemaligen Sommersitz der Damen von St. Stephan ausgräbt, noch so klein sein: Schaflitzel will es haben, einordnen, katalogisieren, aufbewahren. Doch eins wurmt ihn: Vor 1530, also bevor die letzten Gebäude von Batzenhofen an St. Stephan verkauft wurden, tut sich eine große Lücke auf. "Was davor geschehen sein mag, ist mir ein Rätsel", erklärt Sebastian Schaflitzel mit Blick auf die alten Dokumente, Postkarten und Chroniken, die in seinem Besitz sind.
  Schaflitzels großes Interesse an der Geschichte von Schloss Batzenhofen (siehe kurz infomriert), hat gleich mehrere Gründe. Der geborene Batzenhofener ist genau unterhalb des einstigen Schlosses bei der Mühle aufgewachsen, die selbst auf eine lange Tradition zurückblickt. Bereits im Jahr 1992 erschien dazu das Buch "700 Jahre Mühle Batzenhofen", an der Sebastian Schaflitzels Familie selbst engagiert mitgearbeitet hat.
Und seit 2003 hat Sägewerksbesitzer Schaflitzel auch noch einen ganz persönlichen Grund, sich um die Historie zu bemühen: Genau in diesem Jahr bekam er die unerwartete Chance, das einstige Schloss zu kaufen, und er ergriff die Gelegenheit gemeinsam mit seiner Frau beim Schopf.
  Bereits beim Kauf war Sebastian und Gertrud Schaflitzel klar: "Wir werden nicht selbst einziehen." Und so fühlen sie sich beide heute keineswegs als Schlossherren, sondern berichten lieber von der spannenden Reise, die direkt nach dem Kauf des Anwesens begonnen hat und mit der Vermietung noch lange nicht endet. Ausgangspunkt des Umbaus, der zum Mammutprojekt werden sollte, war diese Idee des Ehepaars: "Uns gefiel das Haus ohne Anbauten besser." Und so entschieden sie sich, möglichst viel von den Um- und Anbauten rückgängig zu machen, die seit 1924 unter Federführung der Diakonie entstanden waren.
  Daraus wurde phasenweise ein hoch-wissenschaftliches Projekt. So geht aus der dendrochronologischen Untersuchung (Altersbestimmung des Holzes mithilfe der Jahresringe) aus dem Jahr 2009 hervor, dass zwar Dach- und Deckengebälk aus dem Jahr 1712 stammen müssen, allerdings gab eben diese Untersuchung auch weitere Rätsel auf. Ein älterer Ostflügel, dessen Bauzeit nicht bestimmt werden konnte, muss einst um den Nordflügel ergänzt worden sein.
  Zudem ergaben Bohrungen am Gebälk, dass in den Jahren nach 1813 und nach 1815 neue Dachbalken im Nordflügel eingesetzt wurden.
  Diesen wissenschaftlichen Befunden stehen jede Menge Vermutungen und Ideen gegenüber, die allerdings (noch) nicht belegt werden konnten. Vertreter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, mit Sitz in Thierhaupten, rückten regelmäßig während der Umbauphase an. Vor allem dann, wenn Erdbewegungen stattfinden sollten, waren sie gespannt, ob Teile der vermuteten Burganlage beispielsweise beim Anlegen der Tiefgarage zum Vorschein kommen würden. Ausgebaggert wurde allerdings nichts dergleichen. Doch Sebastian Schaflitzel hat eine Vermutung: "Ein Teil des Hauses könnte einst ein altes Vogthaus gewesen sein." Mithilfe einer Zeichnung macht er sich einen eigenen Reim auf die Idee von einer alten Burganlage.
  Mit viel Phantasie könne man eine Anhöhe erkennen, die den Kirchturm optisch mit dem einstigen Schloss in Verbindung bringt - und die für eine alte Burgwallanlage spricht. Auch dafür spricht, dass Sebastian Schaflitzel bei Arbeiten am Kirchturm von St. Martin in Batzenhofen erfuhr, dass eben dieser gar nicht als Kirchturm, sondern vermutlich als Wehrturm vorgesehen war. Vielleicht stammt ja auch der Gewölbekeller des Schlosses von der "abgegangenen Burg". Oder er ist auf die Zeit zurückzuführen, als im ehemaligen Schloss nach der Säkularisation eine Brauerei betrieben wurde.
  In genau diesem Gewölbekeller spielte sich auch eine spannende Episode während der Umbauphase ab. Gertrud Schaflitzel erinnert sich, wie die Männer "wie die kleinen Kinder" durch den Keller hetzten, weil eben dort ein Schatz vergraben sein sollte. Plötzlich standen sie vor einer zugemauerten Stelle im Keller und einem großen Sandberg - und begannen zu graben.
  Was sich allerdings dahinter verbarg, war nicht der erhoffte Schatz. Zum Vorschein kam stattdessen eine vereinsamte Toilette. Einem weiteren Gang folgten sie - der der Sage nach nach Gailenbach führen sollte - und landeten wieder im Haus. Weitere Abenteuergeschichten oder gar gruselige Anekdoten gibt es nicht.
  Hätte es diese gegeben, wäre Getrud Schaflitzel während der zweijährigen Umbauphase auch nicht regelmäßig mit ihren Kindern ins Schloss gegangen, um die 136 Fenster zu öffnen und wieder zu schließen. Das war nötig, um die Gebäudesubstanz zu erhalten, jedoch ohne Elektrizität mitunter auch ganz schön abenteuerlich.
  Seit 2013 ist Ruhe eingekehrt. Der Umbau ist abgeschlossen. Und während Sebastian Schaflitzel in seinem Büro historische Unterlagen wälzt, merken die Bewohner des einstigen Schlosses nichts davon. Sie wohnen im früheren Sommersitz der Damen von St. Stephan und helfen Gertrud Schaflitzel dabei, die Parkanlage zu pflegen.
  Die geheimnisvollen Gewölbekeller sind gut versperrt und auch sonst verirrt sich kaum ein Geschichtsinteressierter nach Batzenhofen. Zu präsent ist die einstige Nutzung als Altenheim. Zu weit weg ist die Vergangenheit des Hauses als Sommersitz.
  Doch immer dann, wenn Sebastian Schaflitzel wieder ein historisches Puzzleteil findet, startet das Kopfkino. Vielleicht hatte ein Mitglied der Langenmantel'schen Familie, die im nahen Westheimer Schloss residierte, ja einst ein Techtelmechtel mit den Damen von St. Stephan? Sebastian Schaflitzel kann nur Mutmaßungen anstellen, doch er wird weiter forschen auf der Suche nach dem nächsten Puzzleteil.
 
Kurz informiert: Die Geschichte von Schloss Batzenhofen
♦ Dass das Kanonissenstift St. Stephan bereits früh Grundbesitz in Batzenhofen hatte, ist historisch überliefert. Doch erst im Jahr 1530 erwarb das Kloster den Ort. 220 Jahre später wurde dort ein Sommersitz mit Walmdach oberhalb der Schmutter errichtet.
♦ Bis zur Säkularisation im Jahr 1803 wurde das Schloss Batzenhofen als Sommersitz des "freiweltlichen und adeligen Damenstifts St. Stephan" genutzt, wie es in der Literatur heißt. Schloss Batzenhofen war eine Einrichtung, das die zu versorgenden Töchter des hiesigen Adels (für teures Geld) aufnahm. Diese erwartete eben dort nicht etwa klösterliches Leben in Keuschheit, sondern die Möglichkeit, ihr Leben in vollen Zügen zu genießen.
♦ Im Untergeschoss herrschte die Köchin, in den oberen Etagen die Damen. Ein schmiedeeisernes Geländer, eine barocke Treppe, ein Speisesaal mit Stuck und Fresken sollen zu diesen Zeiten das Interieur gewesen sein. Auch muss es in der oberen Etage eine kleine Kapelle gegeben haben. Die als Lustgarten angelegte Parkanlage diente der Erholung inmitten von Bux- und Obstbäumen sowie Hortensien. Auch ein Teich mit Seerosen muss einst dazu gehört haben.
♦ Die Säkularisation machte diesem Schauspiel ein jähes Ende: Aus dem Sommersitz wurde eine Brauerei mit wechselnden Besitzern. Auch wurde im Biergarten des Wirtshauses gerne ein Krug Bier unter den Kastanienbäumen getrunken.
♦ Am 24. November 1924 erwarb die Innere Mission (aus der später das Diakonische Werk Augsburg werden sollte) das einstige Schloss. Bereits beim Kauf war klar, dass daraus ein Heim für Kinder werden sollte, die bei schlechter Gesundheit waren. Im Folgejahr wurde ein Ökonomietrakt angebaut. Im August 1925 zogen die ersten Kinder auf den "Sonnenhof". Ab 1928 sollten eben dieses Gebäude als Altenheim genutzt werden. Ein weiterer Anbau folgte im Jahr 1948, teure und aufwendige Modernisierungen zeichneten die Folgejahre. Und dennoch: Die Jahre des Batzenhofer Schlosses als Altenheim waren gezählt, der alte Bau war nicht dafür gemacht, auf neue Standards einer Pflegeeinrichtung aufgerüstet zu werden.
♦ Im Jahr 2003 erwarb das Ehepaar Schaftitzel das Anwesen. Bis die Bewohner des Altenheims komplett nach Gersthofen umgezogen waren (2009), die Planungen standen und die Renovierungen durchgeführt werden konnten, gingen Jahre ins Land. Erst seit Ende 2012 sind die Wohnungen im Haus vermietet.
 
 
20. Dezember 2016:
Versiert in vielen Stilrichtungen
Konzert Musikverein Batzenhofen serviert abwechslungsreiches Programm
  Eine bunte Musikpalette bot der Musikverein Batzenhofen bei seinem Jahreskonzert in der sehr gut besuchten Mehrzweckhalle. Die Schülerkapelle BaHiGa mit Nachwuchsmusikern aus Batzenhofen, Hirblingen und Gablingen eröffnete das Konzert mit "Happy People" von Alfred Bösendorfer und "Crissy Variations" von Kees Vlak.
  Erwin Lutz führte in gewohnt kurzweiliger informativer Ansage durch das Programm. Weiter ging es danach mit der Musikkapelle Batzenhofen mit "Arowe Festival" von Mario Bürki. Darauf folgte das Konzert-Stück "Granada" von Augustin Lara. Mit dem folgenden Stück "Klezmer Fantasy", bei dem die Solistin Lotta Lutz mit ihrer Klarinette brillierte, wurden die Gäste in die Pause entlassen. "Make Music" von Markus Götz, gespielt von der Jugendkapelle BaHiGa, holten die Zuschauer aus der Pause zurück. Die jungen Musiker bewiesen mit den beiden rockigen Stücken "Final Countdown" und "Grüezi Wohl Frau Stirnimaa" musikalische Lebendigkeit und ihr Können. Mit dem beschwingten Stück "Top of the World" setzte die Musikkapelle das Konzert fort. Darauf folgte "Italo Oldies" von Stefan Schwalgin. Hier wurde das Publikum mit italienischem Flair verzaubert. Mit dem Stück "Die tollkühnen Männer mit ihren fliegenden Kisten" von Ron Goodwin zeigt Daniel Sieve als Sänger sein Können. Zum Abschluss folgte das Marschpotpourrie "Marsch-Konfetti" von Xaver Lechler bei dem die Kapelle das Publikum zudem köstlich unterhielt. Für das gelungene Konzert erhielt die Musikkapelle Batzenhofen mit ihrem Dirigenten Andreas Meyer langanhaltenden Applaus. Darauf folgte als Zugabe "Mens sana in corpore sano". Zum Abschluss des Konzertes spielte die Musikkapelle das Weihnachtsstück "Es wird scho glei dumpa".
  Beim Konzert wurden auch mehrere Mitglieder geehrt: Eine Auszeichnung für die Teilnahme am Dirigierkurs erhielten Andreas Kugelmann und Dominik Ziegler. Für zehn Jahre aktive Mitgliedschaft wurden Michael Pfitzmaier und Fabian Zedelmeier geehrt.
 
 
23. Dezember 2016:
Maria May erhält das Bundesverdienstkreuz
Auszeichnung Batzenhoferin setzt sich für die Landbevölkerung ein
  Sie hat den Frauenbund Batzenhofen mit gegründet und sich viele Jahre nicht zuletzt für die Belange der Landfrauen eingesetzt: Jetzt wurde Maria May mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Staatsministerin Beate Merk nahm die Ehrung stellvertretend für die Bundespräsidenten Joachim Gauck vor.
  Die Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach, deren Todestag sich in diesem Jahr zum 100. Mal jährte, habe einmal gesagt: "Man muss das Gute tun, damit es in der Welt sei." Beate Merk merkte in ihrer Laudatio an: "Sie tun Gutes! Seit Jahrzehnten leisten Sie in ehrenamtlicher Tätigkeit Großartiges für die Menschen in Ihrer Heimat und für Bayern."
  Aus einer tiefen christlichen Überzeugung heraus mache sich Maria May stark für Frauen und Familien. "Sie haben den Frauenbund in Batzenhofen mitbegründet und waren über drei Jahrzehnte als Vorsitzende tätig." Besonders liegen der 76-Jährigen die Eltern-Kind-Gruppen am Herzen. Mütter mit kleinen Kindern können sich austauschen, erfahren Rat und Hilfe, lernen Fördermöglichkeiten kennen. Schon 1989 hat Sie einen Stundenkindergarten ins Leben gerufen, den Sie bis heute leitet. Mit Herzblut und Leidenschaft machen Sie sich stark für den ländlichen Raum."
 
 
Die Datumsangaben beziehen sich, falls nicht anders vermerkt, jeweils auf das Erscheinen des betreffenden Artikels.
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Rechtschreib- und Grammatikfehler wurden der Authentizität wegen weitgehend aus den Zeitungstexten übernommen.
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